Alles anzeigenich habe den E10 sprit mal ausprobiert in meinem NG.
es waren damals -5grad und ich habe ca. 8-9liter 95er im tank gehabt. habe 25liter E10 getankt. waren zu 4. im wagen, er ist einwandfrei angesprungen und beim losfahren ist er gesprungen wie ein bock. also zurück an die zapfsäule und super+ rein gehauen. lief wieder...
wer im alltag rum fährt, für den mag es evt. gehen. aber wer wie ich z.b. nur 1-2tkm mit dem wagen fährt, lässt es lieber bleiben. ethanol zieht wasser und verursacht deshalb mehr schäden durch rost und branzellösung. gerade bei autos mit metalltank sollte man es sein lassen. steht in jeder zeitschrift die sich damit befasst.
wer evt. mit den kleinen ferngesteuerten "benzinautos" gefahren ist, weis wie aggresiv ethanol ist. es frisst selbst schraubenfestmittel weg. darin liegt genau das problem. durch die aggresivität, löst ethanol ablagerungen. wer bastelfreudich ist, den stört es nicht. nur es gibt auch viele berichte, wo dann die benzinfilter schnell "voll" sind, weil irgendwelche ablagerungen aus dem tank kommen. tlw. gehen pumpen dadurch kaputt etc.
ich baue jetzt z.b. im winter meinen tank aus meinem 200er heraus und versiegel ihn auf E85 um.
10% Etanol können rein rechnerisch nicht der Grund für das Gebocke sein.
Eine Erfahrung habe ich in den Jahren mit Ethanol auch gemacht: Stimmen Parameter der Peripherie (Temperaturfühler, Druckregler, LMM, etc.) nicht, fällt das bei Etanol mehr auf. Das liegt dann aber nicht am Ethanol sondern es hilft letztlich sogar, Fehler zu finden. Bei reinem Benzinbetrieb wird das durch einen Mehrverbrauch kaschiert, der aber so oder so behoben werden sollte.
Modellbauverbrenner laufen gar nicht mit Ethanol, sonder mit Methanol! Außerdem ist da noch Nitromethan (bis über 20%) drin. Der Mix greift wirklich eine Menge Sachen an, hat aber chemisch nichts mit dem E-Kraftstoff von der Tanke gemein.
Andere Frage: Für ein bis zwei Kilometer werfe ich mein Auto nur an, wenn ich was schweres zu transportieren habe, sonst ist mit der Motor zu schade dafür. Kann es sein, daß Du öfter 1-2km fährst? Wenn ja, wäre das auch die Erklärung, warum der Wagen schnell mal zickt. Für eine brauchbare Bewertung von E-Kraftstoffen taugt so ein extremes Kurzstreckenauto definitiv nicht.
Noch eine Info: Durch den geringeren Brennwert von Ethanol verlängert sich die Warmlaufphase etwas. Das fällt aber erst ins Gewicht, wenn bei niedrigen Temperaturen E85 gefahren wird. Da sind es dann ein bis zwei Minuten mehr, bis die 90°C erreicht sind. Ist aber wiederum nicht schlimm, da Ethanol ja rußfrei verbrennt.
Bei reinem Ethanolbetrieb ist in der Tat nach 1.000km ein Filterwechsel zu empfehlen, da Ethanol reinigend wirkt. Aber auch hier gilt das Verursacher-Prinzip. Nicht das Ethanol an sich ist Schuld, sondern der Dreck, der jetzt davon gelöst wird. Daher rate ich allen, die auf E85 pur fahren wollen, die Ethanolmenge schrittweise zu steigern, sonst löst siich zuviel Dreck auf einmal und sorgt für Probleme. Aus eigener Erfahrung weiß ich, daß das eine Menge Ärger spart. Ich halte auch nichts davon, ohne technische Anpassung mehr als E50 zu fahren. Ist es draußen kälter, sinkt diese Zahl sogar noch.
Leider konnte mir immer noch niemand sagen, wie groß der Regelbereich der Lambda-Steuerung beim ABK ist. Gibt es hier keine VAGler, die das nicht mal rausfinden können?! Wenn ja, könnte ich eine konkrete Umrüstung auf Etanol pur für den ABK entwickeln. Aber ohne diesen Wert geht es leider nicht.