Hallo Community,
es geht um eine Cabrio Typ 89 mit 5-Zylinder NG-Motor.
Nachdem bei der HU die Lager des Aggregateträgers bemängelt wurden habe ich alle 4 gewechselt. Vorne die mit dem Gummiwulst (von unten nach oben eingepresst), hinten die, die den Buchsen im Querlenker ähneln (von oben nach unten eingepresst).
Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich KEINE neuen Schrauben verwendet habe, da mein Teilehändler die nicht auftreiben konnte und ich schnell zur Nachuntersuchung wollte.
HU bin ich durch - wieder freie Fahrt bis 2023 :-).
ALLERDINGS:
Hab ich bei der ersten Probefahrt ein Rubbeln im Innenraum wargenommen, Vibration/ Dröhnen etc. Außen am Fahrzeug kaum hörbar, nur im Innenraum - sowohl im Stand als auch während der Fahrt und die Achse war gefühlt gut am Poltern. Ich muss dazu sagen, dass es kein ohrenbetäubender Lärm ist, aber bin da sehr pingelig von daher wollte ich die Ursache ermitteln.
Also heute nochmal druntergelegt und geschaut.
ERGEBNIS: Der Aggregateträger hat auf der Ölwanne aufgesessen. Auch zum Stabi war nicht viel mehr als sackhaarbreit Spalt.
Also alles nochmal losgenommen und in der vorgegeben Anzugsreihenfolge inkl. Drehmoment wieder festziehen in der Hoffnung, dass die Ausrichtung dann vernünftig ist und nichts mehr schleift / an der Wanne aufliegt.
Lt. Reparaturleitfaden von Audi gestaltet sich die Anzugsreihenfolge bei M12-Schrauben wie folgt:
1.) rechts hinten
2.) links hinten
3.) links vorn
4.) rechts vorn
die Schrauben bekommen dann 70Nm plus 90 °. (bei M10 sinds 35Nm + 90°)
Gesagt getan und mal schön ins Klo gegriffen.
Hatte schon das Gefühl das wird nix und sack Schraube hinten rechts abgerissen (bei 70Nm ohne Drehwinkel).
Gut okay dachte ich wahrscheinlich eigene Schuld, haste keine neuen Schrauben genommen.
Also alles wieder auf Anfang und nächster Versuch mit neuen Schrauben.
Als ich den Bolzen rausdrehen wollte dann der Supergau:
Innengewinde dreht mit bzw. wackelt lustig herum
Soweit ichs richtig gelesen habe sind eine Art Flacheisen mit entsprechendem M12 Gewinde in den Längsträger geschweißt.
Vorne waren die Audi-Ingenieure noch so schlau und haben in passender höhe Plastikstopfen mit ca. 20mm Durchmesser eingeplant, hinten leider nicht
.
Also nun meine Fragen:
1.) Ist das "normal", dass wirklich nur wenige Millimeter Abstand zwischen Ölwanne und Aggregateträger sind?
2.) Wie kommt man das Flacheisen wieder befestigt? Bleibt nur Loch in den Längsträger schneiden, um mitm Schweißgerät hinzukommen und nachher wieder ordentlich verschließen/ versiegeln/ wachsen - korrekt? Irgendwelche Tipps wie das "verhältnismäßig" einfach machbar ist, von denjenigen die selbiges Schicksal schon ereilt hat?
2.) a) da ich kein Equipment dafür habe (Schweißgerät etc.) und auch kein Karrosseriebauer bin, muss ichs machen lassen. Wollte mal Fotos machen und damit div. Werkstätten abklappern, ob die sowas machen. Was kann das wohl etwa kosten, habt ihr da ne Idee?
2.) b) alternativ könnte ich noch n Schrauberkollegen aufsuchen, der das hinbekommen würde, allerdings etwa 150km entfernt und bin mir unschlüssig, ob mit 3 Schrauben ne (gemütliche!) Autobahntour die richtige Idee wäre. Theoretisch müsste sich der Träger ja beim Beschleunigen vorne nach unten ziehen und hinten nach oben drücken insofern nicht "soooo" kritisch, oder sehe ich das falsch?
3.) Ist das eigentlich normal, dass beim NG-Motor nur wenige Millimeter Platz zwischen Ölwanne und Aggregateträger sind?
Mir graut schon jetzt davor das alles (kostenintensiv) wieder Instand zu setzen, um dann erneut mit dem nervigen Rubbeln/ Dröhnen leben zu müssen.
Danke schon mal für eure Meinungen & Tipps.
Werde morgen mal Fotos nachreichen.