Hallo zusammen,
also, es ist definitiv die Kontakteinheit, die hinter dem Stellrad sitzt. Habe
sie letztes Jahr schon einmal repariert - jedoch bin ich da im Moment wieder
dran. Der Ausbau ist - je nach Anspruch etwas aufwendig, weil die komplette
mittlere Amatur ausgebaut werden muss. Es ist aber alles machbar - man kann
hier also Geld sparen. Im folgenden versuche ich das mal zu erklären. Da ich
mich gerade erst registriert habe, weiß ich noch nicht, ob und wie das hier mit
Bildern funzt, daher werden die ggf. noch nachgereicht:
Als erstes muss, wie gesagt die mittlere Armatur raus (Radio, Lüfter-Stellräder
(3 Stk.) sämtliche Schalter (Nebelschlussleuchte, Warnblinker,
Heckscheibenheizung, Scheinwerfer-Stellrad etc.) Lüftergitter, Aschenbecher).
Oben und unten sind vier Sechskantschrauben (tief in den Löchern), die das
"Gerippe" in der gesamten Armatur halten. Wenn alle Stecker gelöst
und alle Schrauben herausgedreht sind, kann die Einheit herausgezogen werden.
Nun kommt man (leider erst) an die Lüftereinheit. Beim Versuch, die Zugdrähte
(vier Stück), die zu den einzelnen Stellrädern der Lüftung gehen zu lösen, bin
ich bisher gescheitert. Die Haltepunkte sind so fest verankert, dass ich Angst
habe, beim Herausoperieren etwas zu beschädigen - würde es nicht empfehlen,
muss aber auch gar nicht:
Hinter dem Stufen-Verstellrad sieht man nun einige Kupferplättchen in schwarzem
Kunststoff befestigt - das ist der Casus Knaktus!! Diese Kontakteinheit - so
nenn ich sie hier mal - ist mit zwei Kreuzschlitzschrauben in dem weißen
Gehäuse verankert - diese lösen (am besten unter Zuhilfenahme eines Magneten
o.ä., damit die Schrauben nicht irgendwo im Keller verschwinden - nein, mir
ist es nicht passiert, weil ich aufgepasst habe ;-p). Natürlich muss der
Stecker noch von der Einheit abgenommen werden (links und rechts, wo die
Halteklammern den Stecker halten mit einem Schlitz-Schraubendreher nachhelfen
und nach hinten abziehen). Die zwei Anschlussklemmen von vorne herausziehen
(Achtung: Kurzschlussgefahr! Sofort die Klemmen isolieren). Vorderseitig sind
im weißen Kunsstoffelement noch zwei Öffnungen, durch die je zwei Nasen der
Kontakteinheiten gucken - diese müssen von vorne horizontal mit einer feinen
Kombizange o.ä. zusammengedrückt werden und von hinten muss die Kontakteinheit
gleichzeitig gezogen werden (hier ist die Hilfe einer zweiten Person hilfreich
aber nicht notwendig). Nun solltet Ihr den Problemfall in den Händen halten.
(klingt hier alles recht einfach, aber es ist schon ein bisschen Fummelei,
zumal die Körperhaltung, die man hier zwangsläufig einnehmen muss nicht gerade
die gesündeste ist. Man braucht bei dieser Arbeit viel Geduld...
Wenn Ihr Euch nun die Kontakteinheit anseht, kann man erkennen, dass es sich
hier um vier Kupferelemente dreht, die bedingt durch die Stellung des
Stellrades bzw. durch die Stellung der dahinter liegenden "Schnecke"
in einer Kombination geschaltet werden, wovon die daraus resultierende
Lüftungsstufe (I, II, III, IV) erreicht wird. Das Problem ist, dass die
Verbindungsstifte, die vertikal durch die Kupferplatten gehen, um diese auf
Spannung zu halten, ausgeleiert sind und somit bei gewissen Lüftungsstufen
(zumeist III und IV - dafür sind die oberen Plättchen entscheidend) nicht den
Stromkreis schließen (zum Testen kann mann bei noch eingebautem Zustand einfach
mal (bei geschalteter Sufe III oder IV von oben auf die Plättchen drücken, um
so zu hören, wie auf einmal die Lüftung Vollgas gibt. So könnt Ihr Euch bei
geringem technischen Verständnis nach und nach selbst erklären, warum das hier
nicht so funktioniert, wie es soll...)
Lösung des Problems: tja, das ist nicht so einfach, weil man irgendwie
bewerkstelligen muss, dass die vier Kupferplättchen wieder auf Spannung kommen
(hier ist nicht die Spannung im Sinne der Elektrik gemeint!). Bei meinem ersten
Versuch habe ich von oben gesehen kräftig auf die Verbindungsstifte gedrückt
und von unten mithilfe eines kleinen Plättchens (Material egal - hat keine
leitende Wirkung), das ich mit Sekundenkleber befestigt habe, dem
Verbindungsstift "sein Spiel genommen" (an dieser Stelle sei mir die
Vermutung gestattet, dass tiefergelegte und somit härter gefederte Wagen -
meiner gehört dazu - eher zu diesem Problem gelangen. Es gibt leider viele Punkte,
wo die Tieferlegung zu frühzeitigeren Schäden führt und dieser Schaden kann -
muss aber nicht zwangsläufig so sein - meiner Meinung auch Resultat der
härteren Erschütterungen über einen langen Zeitraum sein. Allerdings halte ich
diese ganze Bauweise aber auch für recht empfindlich und nur schwer zu
reparieren. Einen Austausch gegen ein Teil von z.B. einem Auto von Schrottplatz
o.ä habe ich demnächst vor, aber ich bin mir nicht sicher, ob das auf lange
Hinsicht Abhilfe schafft - werde mich damit zufrieden geben, dass ich meine
Reparatur irgendwann nochmal wiederholen muss...)
Vielleicht erscheint dem einen oder anderen diese Art der Reparatur nicht
geheuer, ich kann aber garantieren, dass man, wenn man es richtig anstellt
Erfolg hat! Bei mir war es definitiv so und ich hatte vorher auch keine Ahnung,
was mich da erwartet. Habe den Fehler gesucht und gefunden, versucht durch den
oben beschriebenen Vorgang zu reparieren und Erfolg gehabt. Jetzt habe ich
Erfahrung und weiß, wo ich (um länger etwas davon zu haben) noch etwas
verbessern müsste. Ob das möglich ist weiß ich nicht, weil es wie gesagt für
Kfz schon filigrane Technik ist. Eine Idee wäre noch, zu versuchen, die Stifte
zu entfernen und neue einzusetzen, aber bei dem minimalen Toleranzbereich
zwischen "auf Spannung sein" und "Spiel haben" wird das
mein letzter Lösungsansatz sein. Vielleicht kann man hier auch feine
Gewindeschrauben einsetzen und von unten mit Muttern kontern...
Hoffentlich konnte ich bis hierher etwas behilflich sein. Sämtliche Argumente,
die für ein Problem mit den Widerständen sprechen kann ich hier zu 100%
zunichte machen, weil es nach der Reparatur - beachtet den beschriebenen Test,
wo man mit den Fingern bei eingeschalteter Lüftung von oben auf die Plättchen
drückt, um den Stromkreis zu schließen - bei mir wieder voll funktionsfähig war
und ich lange Ruhe hatte...
Den Zusammenbau bekommt Ihr sicher ohne Beschreibung wieder
hin – merken, wo welche Schraube hingehört und in welcher Reihenfolge Ihr den
Kram auseinanderbaut. Denkt dran, wenn Ihr soweit seid, dass Ihr den Stecker
von der Kontakteinheit löst, vorher noch eben den Test macht: Zündung an,
Lüftung an, Stufe III oder IV wählen und die obenliegenden Kupferplatten runterdrücken!
Viel Erfolg für die, die es versuchen!