Also: Domlager sind gewechselt...aber war echt eine Dr*cksarbeit!
Für's erste Lager habe ich gute 3 Stunden gebraucht* - für's zweite dann ca. 30 Min.
*Das Problem am ersten Federbein war, dass ich nur etwas 1/3 bis die Hälfte der Feder gespannt hatte. Das reichte zwar um das alte Domlager zu entfernen und auch um das neue im Dom einzusetzen, aber man bekommt so niemals die (sich absenkende) Kolbenstange durch den Federteller und dann noch durch das Domlager eingefädelt. Da habe ich bestimmt 2 Stunden rumgeeiert, bis ich meine Strategie geändert habe...s.u.
Dinge, die ich im Laufe der Reparatur nun festgestellt habe und die ich so weitergeben möchte, damit sich niemand falsche Illusionen macht (so wie ich zum Teil):
1. Ein eher mittel- bis dickwandiger 22er-Ringschlüssel passt nicht richtig in den Teller, oben am Dom und man rutscht ab - insbesondere beim Anziehen der Mutter
2. Ohne Federspanner lassen sich die Domlager auf gar keinen Fall (im eingebauten Zustand) wechseln. Noch nicht mal mit viel Fummelei.
3. Ohne modifizierte Federspanner (s.u.) wird's auch ein ziemlicher Act.
4. Man muss mind. 2/3 der Federgänge spannen und dann gut spannen, alles andere ist nur unnötige Fummelei.
5. Die Kolbenstange wird durch Unterdruck immer nach unten gezogen - man könnte auch denken sie fällt nach unten - ist aber definitiv Unterdruck. Hochziehen kann man sie, indem man mit einer Sitzzange in die Inbusöffnung rein greift, festklemmt und dann hochzieht.
6. Das neue Domlager "muss" im Radkasten, direkt auf die Kolbenstange gesetzt werden oben dann schon mal die Nutmutter drauf drehen. Man muss sich etwas beeilen, da die Kolbenstange kontinuierlich nach unten sinkt. Dann komplettes Federbein in den Dom einführen. (Auf korrekten Sitz des Federtellers achten > Aussparung = Anschlag für Federanfang.)
7. Man tut sich um einiges(!) leichter (vor allem wenn man es alleine macht), wenn man die Vorderachse komplett aufbockt und mit einem Wagenheber unter dem Querlenker abstützt und kann so rel. bequem das komplette Federbein auf und ab bewegen.
8. Direkt nach dem Wechsel liegt der Teller im Motorraum fast am Dom auf und der Audi sieht aus wie eine Country-Version des Audi (Nein, ich habe das Lager nicht verkehrt herum eingebaut - sicher nicht? - nein, ganz sicher nicht!). Hier dann keine Panik bekommen (sofern man sich wirklich sicher ist, dass das Domlager nicht falsch herum eingebaut wurde*), sondern den Kotflügel ein paar mal runter drücken, schauen ob die Federung funktioniert und dem Ganzen einen Tag Zeit geben, sich zu setzen.
*Domlager Ober- und Unterseite: Links Unterseite (diese Seite muss auf dem Federteller des Federbeins aufliegen), Rechts Oberseite (mit dieser Seite steckt das Lager im Dom und ist von oben, im Motorraum sichtbar)
Quelle: http://www.golf4.de
Thema Federspanner:
Wie gesagt - ohne geht es definitiv nicht, im eingebauten Zustand (Erfahrung Audi 80 B4, Standard).
Für den einmaligen Wechsel reichen die China-Spanner von ebay, voll aus. Richtig eingesetzt muss man da auch keine Angst haben, dass die die Feder nicht halten. Die Warnungen bzgl. gequetschter Hände sind sicherlich nicht verkehrt, aber zumindest teilweise massiv überzogen. Man müsste sonst z.B. auch warnen, dass wenn man mit einem Schraubendreher (ungünstig) abrutscht, man sich die gegenüberliegende Hand durchstoßen könnte.
Aber zurück zum Thema...wenn man im eingebauten Zustand wechseln will, hat man bei den Spannern, konstruktionsbedingt, ein Problem: Im Radkasten ist nach oben hin keinen Platz. Die Spanner sind aber so konstruiert, dass wenn man unten dreht, das Gewinde dann nach oben raus läuft. Wir erinnern uns - oben kein Platz (Weder zum Drehen, noch dass die Gewindestange raus laufen kann.) Also muss man die Spanner so ansetzen, dass die Stange nach unten raus läuft, aber dann müsste man von oben Spannen (was nicht geht). Damit man nun bequem von unten Spannen kann, habe ich eine M16 Mutter unten angeschweißt...nun kann man problemlos eine Ratsche ansetzen und einfach Spannen.
In diesem Sinne, viel Spaß beim Domlagerwechsel