Typ89 Schweller rausziehen

Solange die Wagenheberaufnahmen nicht zu stark deformiert sind und der Schweller nicht vergammelt ist, sollte der TÜV nix zu beanstanden haben. Ich gehe auch davon aus, das der Schweller nicht so stark beschädigt ist, das sich die Türen nicht mehr öffnen lassen.

Türen kann man beide einwandfrei öffnen, die Wagenheberaufnahmen sind auch noch beide auf dieser Seite in Ordnung.

Jedoch direkt vor der hinteren Aufnahme, ist der Schweller eingedrückt, mache später mal ein Bild davon.

Ja ok, mach mal ein Bild. Aber sollte keine Probleme geben beim Altauto Henker

Hallo Manuel,

die Delle kann man definitiv wieder rausziehen. Ist halt nur mit etwas Arbeit verbunden, erstmal die Stelle blank schleifen und dann mit einem Spotter (damit schweißt man punktuell kleine Ösen an, an denen man einen Zughammer befestigen kann) wieder rausziehen, neuen U-Schutz drauf und fertig. Leider hat man nicht so ohne weiteres Zugriff auf so ein Gerät, hat man ja nicht unbedingt in der Garage stehen. Das wäre jetzt eine Methode die mir einfällt, es gibt bestimmt auch noch andere Möglichkeiten. Bin da auch auf weitere Kommentare gespannt, man lernt ja nie aus.

Auf dem Foto wirkt die Delle recht klein, tief und obendrein quadratisch. Der Begriff Delle ist daher für mich nicht optimal, da es eher wie gestempelt / geprägt ausschaut. Gleichzeitig wurde augenscheinlich ein Teil des Blechs nach Oben gestaucht.

Zuerst würde ich vorsichtig den Unterbodenschutz entfernen, um festzustellen, wie scharfkantig die Außenkanten der Beschädigung sind und wie weit sich das Blech um die Beschädigung selbst verformt hat. Optimal ist der Abgleich mittels einer Konturschablone, geht aber auch einfach mittels stabiler Pappe und Schere. Danach gilt es, die möglichen Schritte einzuschätzen. Leider kann ich nicht sagen, ob an der Position ein Werkzeug zum Gegenhalten von der Rückseite plaziert werden kann.

Neben der schon beschriebenen Lösung lassen sich Dellen auch mit aufgebrachten Klebestiften herausziehen. Ob dies bei der Form problemlos möglich ist, vermag ich jedoch nicht zu sagen. Aufgrund der Form des Schadens würde ich wahrscheinlich auch zur ersten Methode tendieren. Da gutes Werkzeug hierfür nicht gerade preiswert ist, würde ich bei einem guten Karosserieklempner nachfragen. Dieser kann nach der Arbeit zusätzlich mittels Endoskop kontrollieren, ob es auf der Innenseite des Schwellers Beschädigungen gibt und Hohlraumschutz auf die Stelle aufbringen.

Würde das auch vom Fachmann machen lassen. Die Klebestifte sind an dieser Stelle wahrscheinlich überfordert. Von hinten kommt man auch nicht dran.
Die Lackarbeit kannste ja selber machen. Hinten vom Radkasten her müsste es einen recht großen Plastikstopfen geben. Wenn man den raus macht, kann man da gut mit Taschenlampe reinschauen. Die Stelle kann man auch ohne Endoskop gut sehen. Und auf jedenfall nachher Wachs reinmachen, in diesem Fall geht es auch mit Sprühdose.

Das Problem kenne ich, ist Symptom dieser beschissenen Wagenheber, gepaart mit unzuverlässigem Untergrund.

Wie meine Vorredner schon sagten lässt sich die Stelle natürlich mittels Schweissössen und Gleithammer oder so wieder
herausziehen. Es gibt allerdings auch die Möglichkeit diese herauszudrücken.
Der Schweller ist hohl und entgegen der Meinung Vieler recht gut zur Koservierung zugänglich.
Solange die Delle sich möglichst nah am Radlauf befindet, lässt sich das herausdrücken auch bewerkstelligen.

Ich habe das an meinem 80er an der Hinterachse gemacht. Dafür Rad abmontieren, die Radhausschale entfernen oder
großzügig beiseite klemmen sodass du Platz hast. Dann klemmst du ein Stabiles Kantholz oder einen Vierkantstahl auf die
Achse bzw. Radnabe, blockierst die Achse und benutzt Sie als Auflagefläche für dein Ausbeulwerkzeug. Im Radhaus Richtung
Schweller entfernst du dann den Karosseriestopfen, fummelst evtl. noch ein dickes Stück Blech oder so durch die Öffnung
in den Schweller und drückst damit die Delle raus. Die Arbeit ist knifflig, je nachdem musst du dir auch ein passendes Werkzeug
schweissen oder bauen, aber so bleibt die Außenseite verschont und mit ein Bisschen U-Schutz kannst du den Stopfen wieder
einpinseln.

Hoffe ich hab das noch richtig zusammenbekommen und beschrieben. Hab gut Einen im Kahn und das ist länger her

Die Beschreibung von FoxtrottKilo klingt schon mal sehr gut, da Du es entweder selbst angehen oder die Stelle für den Karosserieklempner vorbereiten kannst.

Die Herausforderung bei dem Schaden, wenn es denn so ist, wie er auf dem Foto scheint: Es ist keine Eindellung im eigentlichen Sinne. In den Schweller wurde eher eine quadratische Form gepresst, wobei einerseits an den Außenkanten der Form das Blech gelängt wurde und es im oberen Bereich zu einer Wulst umgeformt wurde. Beim Herausdrücken würde daher zuerst eine Delle nach Außen entstechen, welche wiederum mit einem Schrumpfhammer und einem entsprechenden Gegenhalter unter der nun nach Außen stehenden Delle in Form gebracht werden muss. Selbst wenn ich es an der Stelle nicht unbedingt glaube, bei unsachgemäßer Arbeit kann das Blech reißen. Ein wenig Erfahrung oder Übung, zum Beispiel an einem Fahrzeug auf Schrottplatz, hilft, um zu verstehen, wie sich das Blech verhält und was das Werkzeug anrichtet.

Also, soweit ich das erkennen kann anhand der Explosionszeichnungen zum Bodenblech, wird man von der Innenseite her kaum zu diesem Schwellerbereich, beispielsweise über Ablaufbohrungen, vordringen.
Es wird nur die Möglichkeit geben, wie FoxrottKilo schildert. - Zugangsbohrung vom Radkasten her.-
Denke aber, das das Blech aufgrund der Formgebung sich dort recht "steif" verhält ? Und das das eine recht fummelige Angelegenheit ist. Auch wird es schwer sein, das Zugangsloch über das Ausbeulwerkzeug nicht in Mitleidenschaft zu ziehen.

Tatsächlich würde ich Dir eine Fachwerkstatt, - Beulendoktor-, empfehlen. Damit der Schaden nicht größer wird. Anschließend würde ich auch dazu raten, die Außen.- und Innenoberflächen zu überprüfen und im Zweifel neue oder zusätzliche Korrosionsschutzmaßnahmen vor zu nehmen.

Was Korrosionsschutz angeht kann ich nur Mike-Sanders empfehlen, das lässt sich mit Drückluft und einer ausgedienten Strahlpistole hervorragend
in Holhräume sprühen. Dazu musst du es vorher nur in einer alten Fritteuse oder über nem Gasbrenner gut warm machen.

Solltest aber beachten dass das Zeug im Sommer wieder flüssig wird und überflüssiges Material sich seinen Weg nach draussen sucht.
Im Innenraum gibt das dann ne fürchterliche Sauerei

Das kannst Du sicherlich in Deiner Ortsnähe selber über Internet oder Branchenverzeichnis heraus bekommen. Oder Du fragst bei einer Kfz-Werkstatt in Deiner Nähe nach, die auch bereit sind Dir einen solchen Tipp zu geben ohne gleich selber da rumm zu tüddeln. Die haben sicherlich dazu Kenntnisse wer so etwas macht.

Zitat von FoxtrottKilo

Was Korrosionsschutz angeht kann ich nur Mike-Sanders empfehlen, das lässt sich mit Drückluft und einer ausgedienten Strahlpistole hervorragend
in Holhräume sprühen. Dazu musst du es vorher nur in einer alten Fritteuse oder über nem Gasbrenner gut warm machen.

Vom Aufwand und unter preislichen Gesichtspunkten nur bedingt sinnvoll, da Mike Sanders die komplette Versiegelung und nicht nur einzelne Stellen empfiehlt. Hier ist eher Fluid Film und regelmäßige Kontrolle sowie Ausbesserung das Mittel der Wahl. Wenn man sich sowieso schon mit dem Schwellerinneraum beschäftigt, sollte man durchaus über die komplette Konservierung nachdenken. Zum Thema solltest Du hier auch diverse Threads finden.

Zitat von ABK Manuel

Kennt keiner jemanden im Umkreis wo so etwas machen kann

Ich sehe jetzt nicht, was im Umkreis bedeutet.

Einfach nach Karosserie-, Unfallinstandsetzungen oder sogar Restaurierungswerkstätten schauen bzw. bei Lackierfachbetrieben nachfragen, da diese häufig mit Karosserieklempnereien zusammenarbeiten oder die Leistungen sogar selbst anbieten. Solltest Du zeitlich flexibel und nicht täglich auf den Wagen angewiesen sein, nachfragen, ob die Arbeit, z. B. Hohlraumkonservierung, mit anderen Fahrzeugen kombiniert werden kann oder erledigt werden kann, wenn zeitlich etwas Leerlauf ist.