Audi 80 B3 1.8 S 90 PS JN KE-Jetronic Kaltstart Probleme, Kalter Motor ruckelt und startet schlecht

  • Servus,

    Habe einen Audi 80 B3 Typ 89 mit 90 PS und Motorkennbuchstaben JN mit KE-Jetronic Einspritzung. BJ: 1987.


    Kurz zu meinem Problem: Wenn der Motor kalt ist und ich starte ruckelt er sich vom Drehzahlkeller langsam rauf und ruckelt/schwangt hin und her (+ - 50-100 Umdrehungen) . Leerlauf relativ niedrig (ca. 800 Umdrehungen). Ich fahre los und schalte dann in den zweiten Gang und er hat dann schlechte bzw. zähe Gasannahme. (Wird bei höherer Drehzahl besser). Wenn ich einen Kilometer gefahren bin schwangt nichts mehr und der Motor ist stabil im Leerlauf (ca. 900 Umdrehungen). Im warmen Zustand (ca. 1000 Umdrehung Leerlauf) auch stabil und ohne Ruckler, Startverhalten hier auch gut.


    Hintergrundwissen: Es kam ein neuer Motor rein. Alter Motor zog Falschluft, viel Kühlwasser und Öl, ruckelte und schwangte und drehte ab 4000 nicht mehr weiter (Startete aber Kalt gut). Da ich durch einen Schlachter BJ 1990 den gleichen Motor da hatte baute ich diesen ein. Lief in der Karosse bei mir nur kurz. Davor 2-3 Jahre Standzeit im Garten bei Vorbesitzer. Habe dadurch also Ersatzteile da.


    Motor braucht laut aktuellem Wissen (seit ca. 300-400 KM eingebaut) kein Öl und kein Kühlwasser. /kaum


    Falschluft würd ich sahen kann man relativ auschließen -> keinen porösen Schlauch gefunden, Einspritzventildichtung ist meine ich auch dicht.


    Bisher überprüft wurde: (Auch mithilfe von "Wie helf ich mir selbst"-Buch + Tipps von Mechaniker + andere Foren-Beiträgen)

    - Temperaturfühler Kühlwasser: Der Motor hat drei (Meines Wissens: Kombiinstrument, Motor-Steuergerät und Thermozeitschalter -> regelt Kaltstartventil), Habe diese dann getauscht und aus alten Motor genommen, weil da das Kaltstarten ging.


    - Kaltstartventil: Bei Benzindruck und manuell angelegter Spannung spritzt diese raus. Wenn der Motor kalt ist konnte ich am Stecker kurz Spannung messen.


    Zusatzluftschieber: Auch aus alten Motor genommen und auf Funktion überprüft: Warmer Motor (mit Zange abgeklemmt -> nichts verändert sich), Kalter Motor (abgesteckt und mit Zange abgeklemmt -> Motor ruckelt ganz stark hin und her) -> Sollte alles so passen


    Stauscheibe der KE-Jetronic ist leichtgängig und genau eingestellt auf die 1.9 mm unter der Oberkante.


    Motorsteuergerät auch schon das andere angesteckt -> Hat nichts geändert.


    Lambdasonde ausgebaut -> alles weiß innen (Läuft der Motor evtl. zu mager:?:), Habe die aus altem Motor genommen, sah optisch besser aus. Ich weiß, dass es sich schlecht Messen lässt mit normalen Multimeter (Hingehalten an Kontaktstecker der Lambdasonde und den anderen an Masse), aber im Kälteren Zuständen relativ Stabil und warm schwangt schnell zwischen 0,3 0,4 und 0,7. Soweit glaube ich passt das so ungefähr??


    Sicherungen sind alle optisch geprüft und habe den Widerstand gemessen, alle 0.0 (eine schlechtere, die habe ich ausgetauscht)


    Zündkabel neu, Verteilerkappe sowie -Finger auch gut.


    Der Motor hat angeblich ein Leerlaufdrehzahlanhebungsventil / Zweiwegeventil. Ich finde dazu im Netz nicht viel. Einzigst ein Relais unter der Lenkradverkleidung, das ich testweise auch schon mit dem aus dem anderen Auto tauschte, jedoch ohne Erfolg. Gibt es da noch was, das geprüft werden muss, bzw. wie sieht das ganze genau aus :?:


    Zündkerzen habe ich noch nicht angeschaut, aber kann es sein, dass eventuell der Motor zu mager läuft? Gemisch verändern mit der kleinen Inbus-Schraube (unter Plastik-Nupsi) an der Einspritzeinheit? In welche Richtung müsste man da drehen, um magerer bzw. fetter zu drehen?

    Natürlich, werde ich, wenn alles läuft von einen bekannten das Abgas/CO messen lassen. (Aktuell nicht möglich)


    Aktuell kann ich zum Verbrauch noch nichts sagen, aber wie sollte sich dieser Bewegen?


    Könntet ihr mir weiterhelfen bei der Fehlersuche? Weiß nicht mehr weiter, vielleicht ist doch was defekt, was ich scheinbar schon geprüft hatte.

    Wenn ich was Falsch gemacht habe bzw. erzählt habe, bitte ich dies zu entschuldigen, bin weder Experte noch Mechaniker.

  • niki.stoeffl

    Hat den Titel des Themas von „Audi 80 B3 1.8 S 90 PS JN KE-Jetronic Kaltstart Probleme, Motor ruckelt und startet schlecht“ zu „Audi 80 B3 1.8 S 90 PS JN KE-Jetronic Kaltstart Probleme, Kalter Motor ruckelt und startet schlecht“ geändert.
  • Krasse Sache… vielleicht sind die Einspritzdüsen selbst bissel undicht (also nicht die Dichtungen sondern die Düsen) und tropfen nach, sodass der/ die Zylinder zu viel Kraftstoff drinne haben beim kalten Starten nach bisschen Standzeit und beim Heißstart ist er dann warm genug um den Überschuss mit wegzuatmen… Guck dir die Düsen von unten mal an, ob die so gelbe Auslaufspuren dran haben… oder der Kraftstofffilter ist alt und es dauert für die Benzinpumpe dadurch mühseliger und länger ordentlichen Druck aufzubauen.


    Aber mehr fällt mir auch nicht ein, du hast ja quasi alles andere schon getestet. 🤷🏼‍♂️ Halt uns mal auf dem laufenden…

  • Das mit dem Steuergerät reset hat leider nichts gebracht.


    Einen Klopfsensor hat der Motor noch nicht oder? Konnte jedenfalls auch keinen finden.


    Benzinfilter ist neu.


    Einspritzdüsen hatte ich noch nicht schau ich die Tage mal.


    Die Zündkerzen sind relativ weiß an der Spitze. Verbrauch ca 7,5 l / 100 km. Kann es sein dass er evtl auch zu mager läuft?

  • Das mit dem Steuergerät reset hat leider nichts gebracht.


    Die Zündkerzen sind relativ weiß an der Spitze. Verbrauch ca 7,5 l / 100 km. Kann es sein dass er evtl auch zu mager läuft?

    du hast ein KE der ersten Generation, die speichert nix, Fehler kannst du n.m.K. auch nicht ausblinken wie bei der KE II und KE III


    Daher kann man das Steuergerät auch nicht „resetten“


    Die meisten Fragen werden hiermit beantwortet http://www.volkspage.net/technik/ssp/ssp/SSP_69.PDF


    Nach dem Verbrauch zu urteilen läuft der B3er ganz passabel, das magere Gemisch kann von einem falschen oder fehlendem Lambda Signal kommen, ließ das Selbststudienprogramm für den Golf, das passt hier. außer dem Zusatzluftschieber, aber der fettet ja im Kaltlauf augenscheinlich richtig an. Gib ihm einfach die 1-2 Minuten um auf Betriebstemperatur zu kommen, falls du Falschluft ausschließen kannst.

  • Die Luft die durch den Zusatzluftschiebe (die Zigarre) geht, strömt auch über die Stauscheibe. D.h. das Gemisch wird passend korrigiert.

    Wenn die Leerlaufdrehzahl kalt zu niedrig ist liegt das wahrscheinlich an der Zigarre. da ist ein Bimetall drin der elektrisch geheizt ist. Dieser Bimetall korrodiert. Wenn du den Stecker abziehst, bevor du den kalten Motor startest müsste du erhöhte Drehzahl haben und die müsste auch hoch bleiben.

    Kommen den 12V an dem Kabel an, wenn die Zündung an ist? Sollte das nicht so sein hat vielleicht ein Vorbesitzer den zu hohen Leerlauf an der Umlaufschraube im Drosselklappenteil verstellt um den Leerlauf runter zu kriegen. Die Folge ist natürlich das die Drehzahl jetzt kalt immer zu niedrig ist.

    Das der Motor kalt ruckelt liegt vielleicht auch am Drucksteller, hast du mal den kompletten Mengenteiler von dem anderen Motor eingebaut?

    Die Drucksteller sind leider schon lang nicht mehr neu zu kriegen.

  • Zitat

    Obwohl indirekt schon…..

    Ich meine nein, lass mich aber gern überzeugen


    Ob ich nun die Drosselklappe etwas öffne oder den Zusatzluftschieber. wie soll sich dabei das Gemisch anfetten? Klar muss das Gemisch in der Warmlaufphase angefettet werden, das geschieht aber nicht über den Zusatzluftschieber sondern über den Drucksteller, oder?


    -wenn die Stauscheibe angehoben wird erhöht sich die Kraftstoffmenge- richtig?

    -wenn gleichzeitig die Luftmenge ansteigt, im richtigen Verhältnis (das ist ja die Kunst der Gemischaufbereitung), ändert sich nichts am Lambda Wert (ohne Korrekturen).

    Das halten des Lambda Wertes ist ja u.a. auf die geometrische Form des Trichters im Luftmengenmesser zurückzuführen.

    -Wenn ich nun die Stauscheibe bewege ohne die Luftmenge zu ändern, dann ändert sich der Lambda-Wert. Das macht ja der Drucksteller...


    Soweit verstehe ich das.


    Und einen Lambda-Wert anhand des Kerzenbildes zu beurteilen? Ich würde ein CO Messgerät nehmen. Ein Lambda Tool ist sicher besser, damit kann man alle Lastzustände beurteilen. Ich habe so etwas nicht. Wenn man nicht ohne Plan an allen Einstellmöglichkeiten der KE rumgedreht hat (einbezogen den Einbau von Teilen die nicht ins System gehören), reicht es meinst, das Leerlaufgemisch einzustellen.


    Wie schon so oft geschrieben, auch Lecks in der Unterdruckanlage nach dem Trichter führen über ein absinken der Stauscheibe zu abmagern.

  • Habe jetzt die Einspritzdüsen gewechselt.

    (Die vom anderen Motor)

    Werde mal sehen wenn er wieder kalt ist vom anspringen her. (Die Gummidichtungen werd ich auf jedn Fall erneuern aber muss ich erst bestellen. Warmlauf passt momentan auch.


    Aber können die eigentlich „abtropfen“ oder sonstiges da diese keinen 12 V Anschluss haben. Werden Direkt von der KE versorgt.


    Habe die Benzinleitungen von der KE Einspritzun zu den einzelnen Düsen abgeschraubt. (Die oberen 4 auf dem Bild). Direkt nach dem Fahren. Müsste da Benzin rausspritzen beim öffnen oder nicht? (Ich vermute nicht da die Düsen ohne Stromanschluss nicht selber wissen wann diese schließen müssen)

  • Die Einspritzdüsen ED sind nicht elektrisch, sondern offnen rein mechanisch wenn der Kraftstoff Druck größer ist, als der Öffnungsdruck ÖD. Unterhalb des ÖD müssen die ED dicht sein. Nach dem Abstellen der Kraftstoffpumpe sinkt der Druck schnell über den Rücklauf unter den Öffnungsdruck der ED.....


    Zitat


    Werden Direkt von der KE versorgt.

    Ich würde eher sagen, sie werden vom Mengenteiler versorgt.


    Zitat


    Habe jetzt die Einspritzdüsen gewechselt.

    Dabei immer prüfen, ob die Teile wirklich zur KE des Wagens passen. Also die Bosch oder Audi vergleichen. Die Bauteile der K bzw. KE sehen zwar ähnlich aus, haben aber meist unterschiedliche Parameter.... Wenn du hier zu Kreativ bist, bekommst du das Auto nie in den Griff....


    Zitat


    Müsste da Benzin rausspritzen beim öffnen oder nicht?

    Wenn die Kraftstoffpumpe aus und die Stauscheibe in Ruhelage ist, wird eher wenig bis gar kein Kraftstoff austreten. Du kannst dir das Strahlbild der Düsen mal ansehen. Die Düsen dazu in einen Eimer oder ähnliches hängen und bei laufender KSP die Stauscheibe anheben. Die Düsen sollten alle ab einem bestimmten Moment anfangen zu sprühen und einen schönen NEbel bilden. Das ist selbstverständlich hoch explosiv.....

  • Aber können die eigentlich „abtropfen“ oder sonstiges da diese keinen 12 V Anschluss haben. Werden Direkt von der KE versorgt.

    Ja können sie, weil die wie katze sagt 56633, mechanisch über Druck funktionieren. Hier:



    Ich habe mal meine hässlichste abfotografiert. Das ist unten das Ende der Düse wo der Kraftstoff in den Brennraum eigentlich in zerstäubter Form reingegeben wird.

    Siehst du diese hässlichen gelben Laufspuren? Wenn dieser Penöpel in der Mitte den z.B. Restdruck nicht mehr halten kann kleckern die rum. Und das geht dann ungewollt in den Brennraum mit rein. Folge ist kack Leerlauf und auch Startprobleme. Bei mir waren die Gummidichtungen von diesen Plastehülsen drum herum zusätzlich im Popo = Falschluft ohne Ende, schlechte Warmlaufphase. All das. Ich hatte auch ALLES andere durchgetestet und gemessen und weiß der Geier was. Letztlich war das aber das Problem.

  • Diese Spuren habe ich nicht an den Düsen.

    Ich schau mal definitiv nach Dichtungen.


    Mein Auto hat jedenfalls ein Relais zur Leerlaufanhebung.

    Wenn der Leerlauf relativ normal eingestellt ist (900) und ich alle Verbraucher einschalte gehd die Drehzahl Richtung 500-600. Müsste er da nicht Hochregeln?

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