Kupplung einstellen bei Audi B4

  • Hallo zusammen.
    Ein Audi 80 B4 ist mir ... zugeflogen. Aus einer Erbschaft.
    Er ist Baujahr 1993 und hat 72.500 km auf der Uhr.
    Nach 8 Jahren Winterschlaf in der Garage habe ich ihn herausgeholt und "ohne Mängel" durch den TÜV gebracht.
    Fast schon unglaublich.
    Er fährt sich wunderbar, nur...
    ... die Kupplung kommt ziemlich FRÜH
    ... und packt ziemlich SCHNELL.

    Der Mann vom TÜV meinte: "Hmmm... hydraulische Kupplung. Da kann man nix einstellen."

    -
    Stimmt das wirklich??

  • Danke für die Tips.
    Nach 8 Jahren Winterschlaf habe ich den Audi 80 in die Werkstatt geschickt und auch einen Bremsflüssigkeitswechsel machen lassen. Ich gehe davon aus, dass dabei die Bremsen auch entlüftet wurden. - Ob man die Kupplung dann AUCH entlüften sollte? Keine Ahnung.
    Allerdings:
    Das Verhalten der Kupplung (kommt früh und schnell) war vor und nach dem Flüssigkeitswechsel die gleiche.
    Nach meinem (laienhaften) Verständnis wäre es mechanisch einfach, wenn man die Kraftübertragung beim Pedaltreten in einem anderen Übertragungs-"Winkel" an den Geberzylinder weitergeben würde (siehe Zeichnung).

    Statt der ROTEN Position sollte! die Übertragung der Kupplungs-Tret-Bewegung so wie in GRÜN gezeichnet erfolgen. Man müsste dann das Pedal (so wünsche ich es mir) LÄNGER treten um den Kolben im Geberzylinder hineinzudrücken. Ich werde mich morgen mal unter die Pedale legen und nachschauen, ob so eine einfache Lösung möglich ist.


  • ... die Kupplung kommt ziemlich FRÜH
    ... und packt ziemlich schnell zu

    das sind aus meiner Sicht typische Symptome das da Wasser im System sein kann und der Druckpunkt sich nicht mehr bestimmen lässt

    Typisch wäre später auch ein Kupplungspedal dass sich komplett durchdrücken lässt und nicht mehr zurück kommt

    Oft gehen dann auch Geber oder Nehmer Zylinder kaputt wenn der Mindestdruck weg ist, die Einzelteile eines Zylinder sind zusammengesteckt, nicht verschraubt also simpel aufgebaut. Meiner Meinung nach machst Du Dir im letzten Post zu viel Gedanken zu einem individuellen Problem das sich bei Dir vermutlich noch durch entlüften = neu Befüllung noch beheben lässt. Das geht am Besten auf der Hebebühne.

    Offtopic:

    Das sind ja auch zweifelsfrei Verschleißteile, aber so oft habe ich hier noch nicht von Kupplungsdosierproblemen im Forum gehört.

    Bei meinen 80er/90er haben alle eine hydraulische Kupplungsbetätigung, mit der Kupplungswechsel kommt auch immer ein neuer Getriebe Simmerring rein und ein neuer Nehmerzylinder. Gemacht wurde das natürlich maximal genau 1x bei jedem Audi und dann hat es sich auch erledigt mit den Gedanken zum Kupplungsdruckpunkt.

    Bei einem Ford Escort XR3I kann ich mich erinnern war es ein Krampf mit dem automatisch mechanisch nachstellbarem Kupplungsseil, da kamen mir ähnliche Gedanken die Hebelwirkung zu ändern, vermutlich hätte ich damals auch die Pedalerie mit Seil tauschen müssen, aber das ist eine andere Anekdote.

  • Ja stimmt.

    das einzige was du da "verändern" kannst ist entlüften.


    Häufig wird beim Bremsflüssigkeitswechsel die Bremsflüssigkeit nicht gewechselt (da nicht sicherheitsrelevant, und man kommt an den Entlüftungsnippel nicht gut dran)

    Ich habe mich da im Eifer ein wenig vertippt: Häufig wird beim Bremsflüssigkeitswechsel die Bremsflüssigkeit in der Kupplung nicht mit gewechselt!

    Also es wird nur die Flüssigkeit im Bremskreis (sicherheitsrelevant, muss gewechselt werden) gewechselt, und die Kupplung wird ignoriert. Weil das etwas aufwändiger ist. Hängt aber am selben Behälter, und bei professioneller Arbeit gehört die mitgewechselt!


    Btw: es geht um das Wechseln der Flüssigkeit, da die Flüssigkeit sich über die Zeit mit Wasser anreichert (Hygroskopisch). Entlüftet wird dabei nicht, da ja (wenn das System nicht offen war) keine Luft ins System kommen sollte. Beim wechseln entlüftet es sich beim durchdrücken der Flüssigkeit von selbst.

    Also es geht um den Wechsel der Flüssigkeit! Wenn nämlich Wasser (oder auch Luft) im System ist haste genau das Problem.

    Da musst du als erstes mal nachschauen, oder in der ausführenden Werkstatt kritisch nachfragen.


    Die Idee mit dem Gestänge kommentiere ich mal nicht weiter, das geht mmn so nicht..

    Der Winkel mit dem die Schubstange in den Geberzylinder drückt ist durch die Anschraubpunkte definiert, und lässt sich nicht ändern (ausser du willst neue Löcher ins Kupplungspedal bohren). Weiterhin würde das dem Geberzylinder sicher nicht gut tun.

    Wenn alles in Ordnung ist (Geberzylinder, Nehmerzylinder Leitung, Flüssigkeit, Drucklager und die Kupplung ansich) sollte der Schleifpunkt schön dosierbar etwa auf halbem Pedalweg liegen. Wenn das nicht so ist, dann stimmt etwas nicht. Und die Lösung ist dann nicht irgendwelche Halter umzubohren.


    Mfg

  • Man kann in der Tat die Betätigungsstange einstellen. Wenn du mal "Wechsel Geberzylinder" googelst, findest du auch das Maß, wie es eingestellt werden soll. Ich meine es waren 10.7mm. Vllt hat schonmal einer den Geber gewechselt und das Maß verstellt. Luft im System oder ein verschlissener Geber sorgt aber auch für einen sehr frühen Schleifpunkt. Wenn der Geber inne Wurst geht, wird auch das Pedalgefühl am Schleifpunkt matschig.

  • Zitat

    Habe den Bremsflüssigkeitsbehälter mit 1bar beaufschlagt.

    Anschließend auf dem Entlüfternippel einen Schlauch draufgesteckt, welcher nach oben in ein Behältnis reingeht und ganz normal entlüftet wie ich es bei den Bremsen auch mache.


    Sehr schön, genauso mache ich es auch.

    Daher muss es gut und vor allen RICHTIG sein :) .

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