Zylinderkopfdichtung für den ABT Motor

Was Zylinderkopfdichtungen (oder auch andere) betrifft, würde ich immer zu Elring oder Reinz greifen, was die Hersteller betrifft. Die Mehrlagenmetalldichtung wurde im ABT afaik ab Mj. '94 verbaut. Vorraussetzung ist aber, dass Kopf und Block plan sind. Die "normale" Weichstoffdichtung verzeiht da etwas mehr. Würde ich auch bei bleiben.

Hallo zusammen,

ich bin neu hier, habe schon so einiges mitgelesen und mich nun vor einigen Tagen angemeldet. Vielen Dank für das wertvolle Forum und all die Beiträge!
Nun dachte ich, ich hänge mich hier einfach dran - oder soll ich lieber einen eigenen Thread aufmachen?

Stand ist der, dass meine ZKD just vor zwei Tagen den Geist aufgegeben hat - hatte schon länger die Vermutung, dass das kommen könnte. Am liebsten würde ich sie selbst wechseln, habe aber keinen privaten Standplatz und auch nur "Standardwerkzeug".
Es handelt sich um einen wunderschönen ABT von 1991 mit (vermutlich) originalen 51 000km. Gekauft letzten Sommer mit 40 000km, gemacht hab ich seitdem Domlager, einen Querlenker und den berühmten Kühlmittelflansch. Dafür, dass es lange Zeit kaum bewegt wurde ist das Auto gut in Schuss.

Nun: Gibt es eine Möglichkeit für mich das auf der Straße oder an einem Tag in ner Selbsthilfewerkstatt selbst zu machen? Ich würde darauf hoffen, nicht planen zu müssen. Sonst klappt das natürlich nicht...

Viele Grüße,
Joni

Auf der Strasse würde ich das nicht machen, da du ja wenigstens das Kühlwasser ablassen musst, wobei ich das Öl nebst Filter auch gleich wechseln würde. Besorg dir neben dem nötigen Werkzeug auch die passenden Bücher (gibt es teilweise auch im Netz zum Download), in denen ist der Wechsel relativ genau beschrieben. Auch als Anfänger mit handwerklichen Geschick ist das durchaus in ein paar Stunden zu schaffen. An Werkzeug brauchst du auf jeden Fall einen Drehmomentschlüssel, und die passende Nuss für die Zylinderkopfschrauben. Müsste ein 14er Vielzahn sein. Nusskasten, Schraubendreher, Zangen etc. setze ich jetzt mal voraus.
Neben der Zylinderkopfdichtung selber brauchst du auch noch die Ventildeckeldichtung, Krümmerdichtung, neue Zylinderkopfschrauben (auf keinen Fall die Alten benutzen), u.U. noch Zahnriemen, Spannrolle und evtl. die beiden Keilriemen.

Wenn du dir das mal angucken möchtest, wie groß der Aufwand ist => guckst du daaa.
PS.: Den Kopf auf jeden Fall auf Verzug prüfen, hat ja einen Grund, warum die Zylinderkopfdichtung bei der geringen Laufleistung schon in die Binsen gegangen ist. Woran machst du den Defekt eigentlich fest?

Vielen Dank für die Ermutigung! Den Etzold hab ich, der war beim Auto dabei.
Sehe ich das richtig, dass du schon den zweiten (oder dritten?) Zylinderkopf hast? Deine Doku und z.B. die Werkzeugauflistung z.B. ist sehr hilfreich! Da kann ich schonmal anfangen, mir das zusammen zu suchen.

Nun noch zwei, drei Fragen:
1. Muss ich den Krümmer denn abnehmen? Davon sagt der Etzold nix, der macht lediglich das Abgasrohr vom Krümmer ab.
2. Woran erkenne ich, ob ich neue Keilriemen und ne neue Spannrolle brauche?
3. Wie prüfe ich den Kopf auf Verzug ohne n Feinlineal? Soll ich mir eins kaufen, oder geht das auch mit ner Schnur z.B.?

Zahnriemen wurde vor 3-4 Jahren bei rund 30tkm gewechselt, das sollte also passen. Keilriemen weiß ich leider nicht...
Die ZKD hatte ich schon länger im Verdacht, weil ich im kalten Zustand noch Druck aufm Kühlwasser hatte. N neuer Deckel vom Kühlmittelbehälter hat auch nix gebracht. Vor zwei Tagen dann ruckeln im Leerlauf und weißer Rauch. Hab mich gewundert warum nur im Leerlauf und hat sich ähnlich angefühlt, wie bei meinem alten Auto bei Nässe im Zündkerzenstecker. Dann gestern nochmal gefahren - extremer Kühlmittelverlust, Ruckeln und weißer Rauch bei niedrigen Drehzahlen... Dazu dann auch weißer Schaum am Öldeckel, der vorher nicht da war.
Das mit der Drehzahl hab ich noch nicht gecheckt... Warum er bei höheren noch gut funktioniert, ohne weißen Rauch etc.. Aber ich vermute die Indizien sind recht eindeutig.

Ölwechsel hab ich letztes mal auch auf der Straße gemacht. Mit geeignetem Karton und Wanne unterm Auto versteht sich

Ist jetzt der zweite Zylinderkopf, aber dafür ein Nagelneuer.

Krümmer brauchst du nicht direkt am Zylinderkopf abschrauben, die Verbindung zum Hosenrohr reicht natürlich. Die Spannrolle ist für den Zahnriemen, wenn der noch frisch ist kannst du ihn auch nochmal nutzen. Achte aber auf die Laufrichtung, dass du ihn hinterher wieder genau so einbaust.

Wenn die Keilriemen auch noch ok sind, kannst du die natürlich auch weiter fahren. Da du sie aber eh runter machen musst, kannst du sie auch gleich neu machen. Kosten ja nicht die Welt.

Ohne Haarlinieal lässt sich der Kopf eigentlich nicht vernünftig prüfen, wir reden hier über 1/10mm. Wenn du in eine Selbstschrauberwerkstatt fährst, haben sie sowas normalerweise zur Verfügung. In meinen Augen lohnt sich der Kauf nicht, kostet ja auch immerhin 50,-€.

Alles klar, danke. Hätte jetzt doch eher zu Straße tendiert - da hätte ich dann kein Feinlineal. Hätte den Vorteil, dass wenn doch was fehlschlägt, oder der Kopf nicht Plan ist, ich das Auto stehen lassen könnte.
Keilriemen etc. schau ich mir mal die Preise und die Riemen selbst an und entscheide dann.

Brauch ich dann trotzdem die Krümmerdichtung? Die sitzt zwischen Krümmer und Zylinderkopf nehme ich an?

Vielen Dank für deine Hilfe!

EDIT: Ja, dein Zylinderkopf sieht gut aus! Bin fast ein bisschen neidisch Allgemein ist deine Doku recht beeindruckend

Danke, ich geb mir Mühe.

Wenn du den Abgaskrümmer am Kopf lässt und ihn stattdessen am Hosenrohr abschraubst, brauchst du natürlich auch nicht die Dichtung vom Krümmer. Die zwischen Krümmer und Hosenrohr wird dann natürlich fällig.

Mein ABT ist Modelljahr 1994, hat aber eine Weichstoff Zylinderkopfdichtung

Muss mich da etwas korregieren. Die Mehrlagenmetalldichtung kam im Modelljahr '95, um genau zu sein ab der Fahrgestellnummer 8C-S-170001. So steht es jedenfalls im ETKA. Wenn mich nicht alles täuscht, war das zusammen mit dem erleichterten Ventiltrieb. Kommt jedenfalls zeitlich in etwa hin.

Guten Abend Scouter,
OK vielen Dank.
Eigentlich sollte dann meiner auch eine haben. Seltsam

Nur weil der Kopf geplant werden muss, ist das ja kein Grund den kpl. Motor zu tauschen. Das Planen kostet keine 100,-€, also überlege dir das vorher noch mal.

Ja, lass den Kopf planen.

Ich schließe mich meinen beiden Vorschreibern an.
Das planen ist kein Hexenwerk, da ist sicher noch genug Material am Kopf vorhanden.
Wenn er verzogen ist, musst du planen sonst hält es nicht lange.

Wenn du Zylinderköpfe wegen verzug wegwerfen willst, kaufe einfach die neueren Modelle. Da geht planen nicht mehr.

Schwieriger wird es sein, jemanden zu finden der noch planen kann.
Mein Audi Händler macht es seit 10 JAhren nicht mehr.

Wechsle auf jeden Fall die Ventilschaftabdichtungen.

Also habe grade voreiner halben Stunde einen Kopf planen lassen.

War aber ein kleiner Opelkopf.
66€ hat der Spaß gekostet und war 25min arbeitet. Es wurden aber auch 3 Zentel abgenommen.

Deswegen würde ich nicht den Motor rauswerfen.

Und wenn der andere 231 Tkm drauf hat, kannst du sicher bald auch die Kopfdichtung machen.....

Die Ventilschaftdichtungen hättet ihr in diesem Zuge auch erneuern sollen. Hattet den Kopf doch eh runter, dabei lassen sich auch gleich die Ventilführungen und Ventile prüfen und reinigen. 231tkm ist halt schon ein Stück und man weiß halt nicht, wie es um den Motor bestellt ist.