Audi 80 2.0E ABK mit 67000km 1992

  • Liebes Forum,
    ich habe hier schon viele hilfreiche Anregungen gefunden, bin aber nun mit meinem Latein am Ende.
    Die Story:
    Ich habe von einer Tante einen Audi 80 2.0E (1992) 115PS ABK, 67.000km :), ohne Klima geschenkt bekommen und versuche ihn wieder alltagstauglich zumachen.
    Ich kenne den Wagen seit ca. 15 Jahren, Erstbesitz, unverbastelt. Er ist leider die letzten 5-6 Jahren auf der Straße gestanden, daher ist der Lack sehr matt.
    Laut den Überprüfungsunterlagen wurde im Jahr ca. 800km bewegt, sonst gestanden.
    Als ich ihn abholte war die Batterie natürlich tot. Neue hinein, problemlos angesprungen und nach Hause gefahren.
    Mir fiel sofort auf, dass das Fernthermometer nicht über 50 Grad stieg, der Motor aber subjektiv warm wurde. Er ruckelt nicht bockig, hat aber einen kleinen Aussetzer beim anfahren, bzw. Lastwechsel.
    Im "Warmen" Zustand merkte ich, dass der DZM erst verzögert wieder auf sein normales Niveau zurückkehrt. Bremsen..naja
    Also in meine kleine Werkstatt und mich erst einmal mit ihm vertraut gemacht :
    .) Scheiben und Belege, sowie Bremsflüssigkeit getauscht => bremst wieder wie er soll.
    .) Neue Reifen, die alten waren nur 13 Jahre alt :)


    .) Zentralverriegelung war defekt - repariert => erledigt
    .) Stahlschiebedach steckte => repariert, funkt wieder
    .) Aus der Heizung kam allerlei Zeugs.. gereinigt, heizt brav und stinkt nicht mehr


    .) Grauer Sensor für das Fernthermometer ausgetauscht => funkt wieder. (ab ca. 95 Grad schaltet auch der elektr. Zusatzkühler brav ein)
    .) den blauen Sensor habe ich Durch-gemessen (Widerstände in versch. Temperaturbereichen) => schlüssige Werte, also vorläufig noch drinnen gelassen
    .) Kühlschläuche überprüft und Kühlsystem durchgespült, danach neu Aufgefüllt. Unterer Schlauch (vom Kühler) wird erst warm wenn Thermostat aufmacht. Kühler gleichmäßig warm


    .) Drosselklappenpotentiomenter ausgetauscht => das Ruckeln bei Anfahren, Lastwechsel ist weg => Super.
    .) Der dünne Unterdruckschlauch zum Benzindruckregler war nur noch eine Gummimasse und roch stark nach Benzin, war feucht (auch im Auto).=> ausgetauscht. Benzingeruch weg, ist trocken. Auch wenn man ihn abzieht ist er trocken. Ich gehe daher davon aus dass der Druckregler funkt.
    .) Der Leerlaufregler (Zigarre) vibriert leicht, wenn man die Zündung anstellt. => Ich glaube das ist OK


    .) Die zwei LMM Drähte (innen) waren sauber. Luftfilter erneuert.
    .) Benzinfilter sicherheitshalber auch erneuert.
    .) Der Fuß der Oberen Kurbelgehäuseentlüftung war undicht. Hab nach dem LMM einen Gummihandschuh mit der Schlauchschelle angebracht und mit einem Strohhalm ordentlich Zigarettenrauch hineingeblasen (hust...) und so die Stelle gefunden


    .) Hallgeber Spannung geprüft, ca. 11V. Diodentest leider noch nicht gemacht.
    .) Verteilerkappe und Zündgeschirr überprüft, war ok


    .) Zündung abgeblitzt. Ok
    .) Elektrik im Motorraum: ziemlich alle Stecker auf Korrosion überprüft und mit Kontaktspray behandelt
    .) Fehlerspeicher: Nach Übernahme (also ganz am Anfang) enthielt er 2 Meldungen: Drosselklappentpotentiometer sporadisch unrealistissche Werte und Klopfsensor. Gelöscht, seither nichts drinnen.


    Ich habe leider mit den SW Versionen keine Möglichkeit mehr zu machen. Auslesen und Löschen, leider keine Stellglieddiagnose oder so...
    Welches Problem habe ich nun?


    Der Wagen fährt super, zieht gut, springt KALT perfekt an.


    Hält das Standgas im kalten und warmen Zustand problemlos.
    Der Motor läuft in allen Bereichen ruhig.
    Aber:
    Wenn er wärmer ist, also über 60 Grad will er manchmal nicht anspringen. Dann muss man mehrmals orgeln.
    Ich habe auch das Gefühl dass er dann zu fett läuft, ist eine Vermutung, aber er stinkt dann im warmen Zustand mehr nach Benzin...
    Zweitens ist die Verzögerung im warmen Zustand, bis er wieder zum Standgas zurückkehrt immer noch da. Ich glaube das ist nicht normal.
    An die Lambdasonde hab ich mich noch nicht herangetraut, wäre aber vielleicht ein Kandidat.
    Ich bin erst dabei dieses High-Tech Auto zu verstehen. Mein technischer Hintergrund : BMW 1800 Touring ´72, Landrover 88 SIII, Yamaha XT 500, BMW 2Ventiler R80...Velosolex :)


    Bin also hobbymässig mehr im Altmetall unterwegs :)
    Vielleicht hat jemand eine Tipp für mich.
    Vorab, vielen Dank
    Zilli
    PS: Bin im Umland von Wien zu Hause

  • Die Lambdasonde ist auf jeden Fall ein Kandidat zum wechseln, einfach durch das Alter. Der blaue Temperaturfühler ebenso. Auch wenn die Messwerte o.k. sind, spinnen die manchmal und schwanken im Wert, was man aber kaum durch Messen herausbekommt.


    Nimm die Lambdasonde von Bosch, die hat sich hier bei vielen als haltbar erwiesen.

  • Zitat

    Zündung abgeblitzt. Ok

    Frage:
    War dabei die Drehzahl 2500 U/min und das Steuergerät im Grundmodus?
    Grundmodus geht u.a. mit VCDS?
    Im Leerlauf einfach auf die Marke blitzen geht zwar, aber der Zündzeitpunkt ist dann falsch :) .
    Das musste ich auch erst lernen ?( ...
    Das geht beim ABK anders.


    -Zündkabel wenn noch OR ggf. tauschen
    -Klopfsensor (wenn vorhanden) und noch aus Ingolstadt tauschen, die machen altersbedingt inzwischen fast zu 100 % nicht mehr das was sie sollen


    Ansonsten hast du ja sehr schön den Wagen auf Vordermann gebracht.
    Den matten Lack kannst du sicher gut aufpolieren.
    Ich habe das gerade mit einem weißen Audi gemacht...
    Danach gut wachsen, z.B. Meguiars 26


    Ggf. mal das CO im Abgas messen....

  • Vielen dank für eure Tipps.
    Der blaue Sensor ist schon unterwegs. Ein Freund hat mir angeboten die Lambdasonde mit einem Oszilloskop zu prüfen.
    (Er kennt sich definitiv besser aus als ich :)
    Ich hoffe er hat nächste Woche einmal Zeit.
    Es gibt sowie viel zu tun...
    Hab hier noch einen neuen Zahnriemen vorbereitet (sicherheitshalber) und gestern hat sich der eine Teil des Himmels vom SSD begonnen abzulösen :(
    Der Himmel und die Türverkleidungen lösen sich leider schon auf. Das ist blöd. Die Türen sind ja nicht so kompliziert, aber der Himmel !!!


    Ich bin gestern ca. 300km Autobahn, Bundesstrasse und Berg gefahren. - also der Wagen macht Spaß und fährt echt brav.
    Mir ist dabei aufgefallen dass der DZM zw. 3500 und 4000 ein paar mal (3x) beim Beschleunigen kurz gezuckt hat. Beschleunigt hat er ruckelfrei. Sehr seltsam!


    Ich hatte vor grauen Vorzeiten einen B3 1.6TD Trend Edition - Das war das problemloseste Auto dass ich jeh hatte.
    Melde mich sobald ich weitergekommen bin.
    Danke nochmals,
    zilli

  • Ein kleines Update aus der Werkstatt:


    .) Der blaue Motortemperatursensor war es nicht => neuer ist drinnen
    .) Der Benzindruckregler auch nicht => ebenfalls neu
    .) Fremdluft: Ich habe nachgedacht und bin drauf gekommen, dass ich bei meinem Zigarettettest die Drosselklappe nicht geöffnet habe. Das würde bedeuten dass der Rauch nicht zur Ansaugbrücke kommt. Also Test wiederholt. Dann Anschluss zur Ventildeckelbelüftung versperrt und Rauch hineingeblasen, dabei die Drosselklappe geöffnet. Nichts. Ansaugbrücke, bzw. Dichtung scheint ok zu sein. Damit fällt mein persönlicher Hauptkandidat vorläufig aus. Schade.


    Am WE ist mir aufgefallen, dass die Trägheit wieder zu Standgas zurückzukehren nun auch bei fast kaltem Motor auftritt. Bzw. nach wenigen Sekunden nach dem Kaltstart.


    Habe heute Abend bei eingeschalteter Zündung Carport angeworfen (Motor kalt). - Photo
    => Mir erscheint komisch dass die Motordrehzahl (obwohl der Motor nicht läuft) 20U/min anzeigt. Es gibt auch eine Einspritzzeit - ist das Normal?


    Motor gestartet: Photo (sieht man an U/min)
    läuft einwandfrei, trotzdem verändert sich der Drosselklappenwinkel nie - auch wenn man Gas gibt - ist das normal?


    Hmmmm.


    Motor läuft rund, springt kalt super an, warm schwer, hat Leistung, Verbrauch unauffällig, ruckelt nicht, verliert kein Kühlwasser (hab ich auch schon im Focus),...



    Hat irgendjemand eine Idee?
    Das kann doch keine Raketenwissenschaft werden!


    Gibt es irgendwo eine Anleitung wie man der Digifant gemäß Hersteller Herr werden kann,lieber Gott .... :)



    lg
    Zilli

  • Hier gibt es noch die Anleitung ...


    http://www.volkspage.net/technik/ssp/ssp/SSP_69.PDF



    Und noch jede Menge anderer Dinge rund um die Digifant: https://www.google.de/search?s…IUKHaCPAjMQ4dUDCAg&uact=5

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  • Sorry, wenn du Fragen nicht beantwortest, wird das hier vermutlich länger gehen :) .
    Oder habe ich die Antworten überlesen?


    Nochmal:
    Zzp einstellung wie durchgeführt (s.o)?


    KI UN4 oder VDO (s.o)?


    Schöne Idee mit Rauch als Lecksuche, aber ich vermute fast, so wirst du deine Lecks im Unterdrucksystem nicht unbedingt finden. Die Hutze ist, zumindest bei den KE-Jetronic Kandidaten, ein heißer Kanditat. Lecksuche, nicht nur im KFZ Sektor, ist ein Kapitel für sich. Da kann man ewig ums Leck herum suchen.
    Tausche eher mal die O-Ringe der Einspritzdüsen aus.

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