Kopfdichtungsschaden und Kühlwassertemperatur über 90 Grad NG

  • Seitdem ich meinen B4 mit NG Motor übernommen habe, ist die Kühlmitteltemperatur zwischen 95 und 105 Grad. Bei 105 Grad geht dann der Lüfter an.
    Als ich das Auto übernommen hatte habe ich sofort die Wasserpumpe und das Thermostat gewechselt. Ob sich die Temperatur vorher anders verhalten hat kann ich nicht sagen.
    Im Laufe der Zeit habe ich den Kühler, Wärmetaucher, Multifuzzi und mehrere Schläuche erneuert. Das Kühlsystem habe ich auch mit einem Reiniger gespült da in den Schläuchen Ablagerungen waren.
    Außerdem habe ich die Öffnungstemperatur vom Thermostat geprüft und mal eins mit 80 Grad verbaut. Damit war aber alles schlechter, zunächst hing die Temperatur bei 60 Grad fest und bei schneller Autobahnfahrt ging sie hoch auf 110 Grad.
    Die Anzeige der Temperatur funktioniert, ich habe die tatsächliche Temperatur mit einem Infarotthermometer an mehreren Stellen überprüft.
    Ich hatte mich damit jetzt abgefunden, da das Kühlsystem ja funktioniert und man hier Forum auch öfter liest, dass Ungenauigkeiten normal sind.
    Ich habe aber auch immer wieder Undichtigkeiten trotz neuer Schläuche und Schellen.
    Nun habe ich herausgefunden, dass ich Abgase im Kühlsystem habe, ich vermute die Zylinderkopfdichtung.
    Könnte die Wasserpumpe aus dem Zubehör von SKF die Ursache für die höhere Temperatur sein? Hatte jemand schon mal Probleme damit?
    Gleiches gilt für das Termostat. Das ist von Behr. Ich selber habe damit in anderen Autos noch keine Probleme gehabt.
    Desweiteren habe ich überlegt ob die Kopfdichtung vom 20V zu verbauen da bei dieser alle Kühlkanäle offen sind. Ich hatte aber auch gelesen, dass das so gewollt ist um den Motor gleichmäßiger zu Kühlen, da sonst das Wasser nicht an alle Zylinder gleichermaßen gelangt.

  • Ich hatte mit den SKFund Behr Teilen noch nie Probleme am NG. Mach eine neue Kopfdichtung von Elring oder VR rein und fertig. Würde da keine Experimente mit anderen Dichtungen machen, die letzten 26 Jahre hats ja auch funktioniert.
    Ob man jetzt gleich neue Schaftdichtungen verbaut und die Ventile einschleift, musst du wissen bzw vom Alggemeinzustand abhängig machen.

  • Die SKF Pumpe läuft bei mir seit einigen Jahren gut.
    Wenn du Ablagerungen in den Schläuchen hattest, werden auch welche im Kühler sein. Das hatte ich leider auch schon. Dann ist der Durchfluß durch den Kühler zu gering und die Temperatur geht hoch. Aber den hast du ja schon getauscht.


    Hast du das Thermostat mal in einem Topf gekocht, um Öffnungtemperatur und öffnungsweg zu ermitteln ?
    Hatte ich überlesen, das du Abgas im Kühlwasser hast. Da hilft nur ZKD tauschen.

  • Öffnungstemperatur war i.O., der Weg lässt sich schlecht beurteilen oder wie prüft man das?
    Ventile werde ich neu einschleifen, wenn nicht beschädigt.
    Schaftdichtungen und Hydros werden ich erneuern.
    Den Kopf werde ich ggf. planen lassen, ich muss mal schauen wo ich ein Haarlineal herbekomme.

  • Schaftdichtungen schadet nicht. Das ist eine Stunde mehr arbeit und geht leichter als im eingebauten zustand.
    Dichte Ventile einschleifen ist für meine Begriffe entfernen der dünnen Härtung. Das habe ich bei gebrauchten Motoren noch nie gemacht.Die Ventile sind doch Dicht, mehr geht nicht. Das musst du aber selbst wissen. Bekommt erst mal Schleifpaste und die Dreher. Das macht doch heute in unserer 1 Jahr alte Autos Wegwerfgesellschaft keine S.u mehr.
    Bitte guten und ausreichend Frostschutz rein.
    Und das Thermostat erneuern, das ist sicher mal zu heiß gewesen.
    Schau dir den Krümmer an, die haben gerne Haarrisse....

  • Hallo


    Wenn der Kopf unten ist und die Nockenwelle demontiert, sind alle Ventile geschlossen. Dann füllt man etwas Benzin in die Brennräume. Bei dichten Ventilen bleibt es auch da, wenn nicht, läuft es ab, dann kann man die Ventile immer noch einschleifen.
    Deine dauernd undichten Schläuche können von der defekten ZKD verursacht werden. Wenn du Abgase im Kühlwasser hast, kriegt das Kühlsystem auch den Verdichtungsdruck des Motors ab, dann geben halt die schwächsten Teile als erstes nach. Bei mir war es neulich der Wärmetauscher im 100er. Bei dem mach ich jetzt auch die ZKD mit Schaftdichtungen und Hydros, kann man ja mal machen nach über 550tkm. :D
    Ich würde aber die originale Dichtung empfehlen, besonders dann, wenn Du den Kopf nicht planen lässt.
    SKF und Behr sind absolute Premiumhersteller und eigentlich immer fehlerfrei.


    viele Grüße
    Jürgen

  • Vielen Dank für eure Antworten und Tipps.
    Mit den Ventilen habt ihr völlig recht ich werde erstmal prüfen ob sie noch dicht sind und die Ventilsitze überprüfen. Schleifpaste und co habe ich aber ist ja quatsch dichte Ventile einzuschleifen.
    Den Kopf wollte ich zur Sicherheit planen und abdrücken lassen.
    Das mit dem Krümmer ist ein guter Einwand, ich habe auch gleich alle Muttern und Stehbolzen mitbestellt falls was abreißt.
    Kann man den Block mit irgenwas befüllen um den Kühlkreislauf von Korrosin zu befreien? Ich dachte da z.B. An Zitronensäure, die nehme ich zum Entrosten von Stahltanks, aber ob das am Motor auch geht?

  • Korrosion sollte es eigentlich im Kühlkreislauf nicht geben. Ein ausreichend konzentrierter Frostschutz soll das verhindern. Das geht über die Oberflächenbelegung, und ob du die mit Zitronensäure wegbekommst? Und warum? Kalk ist etwas anderes...
    Planen muss man den Kopf für meine Begriffe nur wenn die Planheit über dem Grenzwert von 1/10mm liegt. Das muss man halt mit dem Lineal testen. Das liegt aber immer im ermessen des Verantwortlichen. Meine Dichtungen sind immer Dicht geblieben, wenn die Planheit gegeben ist.

  • Mein ganzer Ausgleichsbehälter war voll mit mit braunen Ablagerungen und die Schläuche sahen ähnlich aus. Nach mehrmaligem Spülen und Reinigung mit einem Kühlsystemreiniger ist das schon deutlich besser geworden aber wenn ich das Kühlmittel ablasse dann sind da immernoch kleine braune Krümel drin. Ob immer ausreichend Frostschutz drin war weiß ich ja bei 5 Vorbesitzern nicht.

  • Da hört sich ganz nach Korrosion an.
    Möglichkeit 1: Frostschutz mit -37 Grad C rein und wirken lassen. Nach einiger Zeit (Monat - 2 Monate ??) spülen und den Vorgang wiederholen.


    Mgl. 2: Leider setzten sich gerne an den Kühlwasserbohrungen der ZKD ablagerungen ab, die genau dein Verhalten des Kühlsystem ergeben. Sicher bist du mit einer neuen Dichtung. Das ist bei NG schon mehr arbeit als am 4 Zylinder.

  • So ich melde mich nach erfolgreicher Reparatur zurück. Ich bin jetzt schon über 1000km gefahren und es ist alles dicht. Die Wasserpumpe habe ich von Ina genommen, das Thermostat von Behr, vorher war Febi drin. Den Kopf habe ich planen lassen, die Kopddichting ist die originale für den NG von Elring. Hydrostößel, Schaftdichtungen und Zahnriemne habe ich natürlich mitgemacht.
    Jetzt läuft wieder alles wie es soll, die Kühlmitteltemperatur verhält sich genauso wie vorher.

  • Zitat

    die Kühlmitteltemperatur verhält sich genauso wie vorher.

    Es gibt eine Messwertkurve mit dem Widerstand des NTC Temperaturfühlers hier im Netz (Widerstand versus Temperatur) . Du kannst mal einen Widerstand bei 90 Grad C oder sonst einer Temperatur an den Kabelbaum stecken. Wichtig ist ein möglichst perfekter Kontakt, denn jedes Ohm zählt. Unschön wäre z.B. einfach die Beinchen vom Widerstand einfach mal in die Stecker zu halten.
    Zumindest sollte die Anzeige im KI bei 90 Grad stehen. So könntest du eingrenzen, ob ein Anzeigefehler oder noch ein Problem im Kühlsystem vorliegt. Aus Erfahrung kann ich sagen, dass die Anzeigegeräte im Ki so langsam in die Jahre kommen, und auch nicht mehr so genau sind wie vor 25 Jahren. Ich versuche die Dinger so hinzubiegen, dass bei normalter Fahr 90 Grad angezeigt wird.

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