Vorder und Hinterachse verrostet, müssen ersetzt werden

  • Ich kann immer nicht so ganz verstehen, warum im Zusammenhang mit Bremsleitungen immer auf Kunifer-Leitungen hingewiesen wird.
    Wo soll der Vorteil liegen? Billiger? Leichter zu verarbeiten? Ich lasse mich gern dazu belehren!


    Einfach normale Bremsleitung als Meterware kaufen, biegen und bördeln. Fertig ist die neue Leitung für die nächste 30 Jahre.


    Grüße

  • Kann ich nur bestätigen! War auch vor einiger Zeit in der Presse.


    Bei mir sind seit einigen Jahren diese Leitungen komplett unter dem Auto, ohne Probleme!


    Gruß Matze

  • Das ganze "Kunifer"-Thema" ist etwas komplexer, aber ich versuche mich kurz zu fassen.
    :D


    Afaik ist Kunifer aber nicht mehr als Bremsleitung zugelassen, ....


    Wenn mit "Kunifer" (Handelsname!) das Produkt der Fa. OJD Automotive gemeint ist, so ist das nicht (mehr) richtig. Dafür gibt es seit September 2020 eine ABE. Es ist aber eine Änderungsabnahme nach §19 (3) durchzuführen!


    Das sind aber keine Bremsleitungen nach der immer noch gültigen DIN 17234 (CuNi10FE DIN 17664). Es fehlt das "FE" (CuNi BSEN 12449). Lt. Herstellerbescheinigung (Anlage zum Prüfbericht GTÜ, der die Grundlage der ABE ist) werden die "Kunifer"-Leitungen "nach DIN 17234 gefertigt" und entsprechen in den Eigenschaften den Leitungen der Norm.


    Leitungen nach DIN 17234 (CuNi10FE DIN 17664) dürften ohne Änderungsabnahme eingebaut werden, da sie von AUDI (zumindest im Cabrio!) nach 71/320/EWG so zugelassen und in Serie verbaut wurden. Die Händlerkennzeichnung war "VW 105 40" und neben der Norm auf den Leitungen aufgedruckt.
    Das Problem ist aber, dass mir kein Hersteller bekannt ist, der Leitungen nach genau dieser Norm (DIN 17234) liefert, da die DIN 17664 (Ausgabe 12-1983), die in der Norm explizit genannt wird, ersatzlos zurückgezogen wurde.
    Wegen diesem Formalismus wurde die Fa. OJD Automotive durch die Bürokraten beim KBA "ausgebremst", obwohl die Empfehlung der Fachleute lautete, die Leitungen der Fa. OJD als Ersatz für die in der DIN 17234 genannte Leitung zuzulassen. Es gab dazu (2016) sogar eine Arbeitsanweisung beim TÜV Hessen! OJD war gezwungen, eine ABE zu beantragen. Das ganze Verfahren hat gut drei Jahre gedauert!


    Leichter zu verarbeiten?


    Diese "Kunifer"-Leitungen sind tatsächlich leichter zu biegen und zu bördeln und sollen auch korossionsbeständiger sein.


    NACHTRAG:


    Vorsicht bei Artikeln, die irgendwo veröffentlicht werden. Immer schauen, wer da schreibt. Oft ist es nicht die ganze Wahrheit, die da geschrieben wird.
    Der Artikel liest sich so, als ob "Kunifer"-Leitungen generell und ohne Auflagen verbaut werden dürften. Und als ob die GTÜ das durchgesetzt hätte.


    Das stimmt aber nicht! Schaut mal in die ABE! Und die GTÜ hat im Auftrag von OJD gearbeitet - gegen "Einwurf" kleinerer und größerer Scheine! :D

  • Ich kann immer nicht so ganz verstehen, warum im Zusammenhang mit Bremsleitungen immer auf Kunifer-Leitungen hingewiesen wird.
    Wo soll der Vorteil liegen? Billiger? Leichter zu verarbeiten? Ich lasse mich gern dazu belehren!


    Ganz einfach. Neben der von dir genannten Eigenschaften ist Kunifer korrosionsfest. Rostet halt nicht, auch ohne weiteren Schutz.
    So wie ich das sehe, ist nicht unbedingt jede am Markt erhältliche Kunifer-Leitung automatisch als Bremsleitung zugelassen. Da ist ein Gespräch mit einem TüV-Ing durchaus sinnvoll.

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