Radlager oder Antriebswelle?

  • Guten Tach,


    Ich habe einen 92er B4 Avant, MBK ABK. Ca.. 270 000 km.


    Ich bin leider kein großer Zampano im Diagnostizieren von Geräuschen. Außerdem repariere ich ungern Dinge, die gar nicht kaputt sind, nur um nachher beim nächsten Bauteil nach dem Fehler zu suchen. Deshalb folgende Frage:


    Seit einiger Zeit habe ich ein eher dunkles, brummendes Geräusch am Vorderwagen, das nicht gleichbleibend ist, sondern an- und abschwillt. Zu hören ist es vor allem, wenn ich mit geringer Geschwindigkeit im Leerlauf auf eine Ampel zurolle.


    Wenn ich das Rad vorne rechts hochnehme und drehe, höre ich ein klackerndes Geräusch, ca. 20 Klacks auf eine Radumdrehung. Ich halte das für ein defektes Radlager.
    Wären die Gelenke der rechten Antriebswelle das Problem, würde ich erwarten, das bei einem nach links gefahrenen engen Kreis der rechte Stoßdämpfer an zu pumpen fängt. Auch kann ich, wenn ich die Welle mit der Hand festhalte, am Rad kein Spiel fühlen.


    Kann mir jemand aufgrund dieser Beschreibung was dazu sagen?
    Ich will - wie schon gesagt - einfach nur nicht das Radlager tauschen, wenn's doch die Welle - oder noch etwas anderesein könnte.
    (Vordere Radlager und Antriebswellen habe ich an anderen Autos schon mal getauscht.)


    Falls hier zufällig heute jemand aus Göttingen oder Umgebung mitliest, der sich auskennt, könnte ich mein Problem auch live vorführen.


    Grüße und Dank im Voraus,


    Bernardo

  • Hallo,


    du kannst ja mal das Radlager wechseln, wenn es das nicht war, ist es womöglich die Antriebswelle..... ;)
    Dann hast du wenigstens ein neues Radlager, das noch lange hält, vorausgesetzt ordentliche Qualität.
    Vllt. die Reifen, alt, billiges Zeug, verschlissen?


    Spaß beiseite, Geräusche (Fehler) im Antriebsstrang kann man hier im Forum schwer klären. Macht das nun zong,
    grrrrr mit 24 tocks (sorry klacks) pro Umdrehung oder wars nur ein driiiiing mit einem hohen Ton... ?


    Evtl. ist das mit einem youtube Video besser erklärbar.

  • Hört sich eher nach Radlager an, das ist auch oft Geschwindigkeitsabhängig im frühem Stadium. Spiel hat es keines meintest du?
    Um ganz sicher zu gehen, kannst du die Antriebswelle auch einfach aushängen und das Rad nochmal drehen.
    Zum aushängen müsstest du aber die Zentralschraube des Wellengelenkes lösen und das Traggelenk.


    Antriebswelle sollte eher beim starken einschlagen hörbare Geräusche machen. War die Manschette mal längere Zeit defekt so dass Dreck rein kommen konnte?

  • Eine Antiebswelle macht keine brummenden Geräusche das ist immer Radlager. Da eine Antiebswelle aber 2 Lager hat nehme ich mal an dass das Getriebseitige Lager einen weg hat und das kannst du nur im ausgebauten Zustand prüfen.
    Wenn es Spiel hat ist es durch.


    Radlager hört man nur bei Kurvenfahrt und dann immer Seiten bzw. Richtungsverkehrt. Also brummt es in der Linkskurve RECHTES Lager durch, brummt es in einer Rechtskurve LINKES Lager.


    Antriebswellengelenk: keine Geräusche am Anfang, kurz vor dem Abreißen der Welle, ein rhytmisches klacken bei Anfahren/Abbiegen und ein schlagen auf dem Lenkrad das merkt man auf jedenfallen. Dann einmal richtig Gasgeben und die Welle sagt servus.

    Meine Schüssel Doku


    Fahrzeuge


    Audi 80 Typ 89 B3 ( 1.8 S 66kw/90 Ps, Motorkennbuchstabe PM , Getriebekennbuchstabe AKM ) Baujahr 09.1990 = Restauration ruht wegen Teile-und Zeitmangel


    Seat Leon ST FR ( 1.8 132kw / 179Ps Motorkennbuchstabe CJSA , Getriebekennbuchstabe MQ 250 = Alltags Spassgerät ab 01.11. 2015 :monster:

  • Hi,


    mit dem Reifen hat es nix zu tun: ich habe das Rad ja hochgenommen, um es frei zu drehen. Dabei hörte man die Klacks (Klicks, Ticks oder wat auch immer). :(
    Im Fahrbetrieb höre ich die Geräusche wie beschrieben, wenn der Wagen langsamer geradeaus rollt. Was, soweit ich sehe, nicht so richtig passen will zum Radlager-Defekt.
    Die Manschetten der Antriebswelle hat ein Vorbesitzer ausgetauscht - wahrscheinlich, weil der TÜV da was gegen hatte. Ob das Fett dort vorher rausgewaschen worden ist, weiß ich nicht. Außerdem scheint da schon jemand dran gewesen zu sein: jedenfalls hat der Wagen links - wo ich kein Problem vermute - noch die Zentralschraube mit Sechskant-Kopf, rechts aber die Imbus-Schraube (14mm?), wie ich sie bei den Reparatursätzen häufig gesehen habe.
    Beim engen Einschlagen / Kreis fahren gibt's keine eindeutig zuordbaren Geräusche / Schlagen / Lenkbewegungen.


    Ich werde wohl mit der Arbeit anfangen, und dann sehen, was sich zeigt, wenn die Radnabe von der Antriebswelle gelöst ist.
    A propos: Hat jemand den ultimativen Tip für ein Kriechöl, das das Lösen der Zentralmutter erleichtern würde? Mir graust jetzt schon vor einer Imbus-Schraube, die mit 250+ichweißnichtwas Nm angezogen worden ist.


    Danke für die Hinweise
    B.

  • Mir graust jetzt schon vor einer Imbus-Schraube, die mit 250+ichweißnichtwas Nm angezogen worden ist.

    Ich halte diese Inbus-Schraube auch für bedenklich. Hab die auch mal bei mir lösen müssen und bemerkte schon wie sich der
    Inbusschlüssel ins Metall der Schraube "reingebissen" hat. Ging doch noch auf.
    Ich machte dann die alte 6kant Schraube wieder rein, die ich zum Glück nicht weg geschmissen habe.
    Was denken sich die Verantwortlichen nur bei so was....


    Zum Kriechöl (Rostlöser) kann ich keine Empfehlung geben. Sprühe einfach ordentlich ein und lass es über Nacht einwirken.
    Wenn die Schraube draussen ist kann man ja sehen ob es "gekrochen" ist.

  • Das lösen und festziehen der zentralen Mutter ist meist ohne Komplikationen, gutes Werkzeug voraus gesetzt.
    Rostlöser ist meist fehl am Platz. Das Gewinde steckt ja in der Antriebswelle und ist daher meist gut gefettet vom Fett des Gelenks.
    Das Fahrzeug muss beim Anziehen und lösen auf den Rädern stehen.


    Die Schraube wird nicht mit 250 Nm festgezogen, sondern mit Drehmoment und anschließenden 90 Grad weiterdrehen. Das Drehmoment richtet sich nach dem Schraubendurchmesser . Genaueres steht in der Reparaturanleitung.
    Die Schraube ist nach dem Anziehen nicht mehr zu verwenden, das sich diese beim Anziehen gelenkt oder gedehnt haben. Werden diese Schrauben mehrfach verwendet können diese beim nächsten anziehen abreißen oder sich später im Betrieb lockern. Wie gesagt : Können.


    Ob nun Sechskant oder Inbus ist meiner Meinung egal. Gutes Werkzeug ist hier entscheidender, gerade beim Inbus.
    Aber ich gebe euch recht, das anziehen und lösen ist nicht normal. Da muss man sich stumpf an die Werksvorgaben halten. Knebel - Rohrverlängerung und dann die Luft anhalten....


    Kritischer ist die Schraube und Mutter oberhalb des Traggelenks. Hier ist Rostlöser gut eingesetzt.


    Wenn das Federbein ausgebaut ist, würde ich gleich das Domlager mit erneuern. Diese haben im B4 doch eine eher kurze Lebensdauer.

  • Na denn,


    ich werde die Sache demnächst mal angehen, und später hier berichten, was es denn nun war. Die Vermutung, daß es das Radlager ist, habt ihr mir ja nicht strikt ausgeredet. :)
    Vorerst fährt allerdings Madame damit noch zum Einkaufen, und ich mit'm Motorrad.


    Die Domlager sind übrigens relativ neu, hat wohl der Tüv-Prüfer angeordnet.


    Grüße
    B.

  • Vielleicht noch ein kleiner Tipp:
    Wenn es das Radlager ist, spürt man es wenn man das Rad dreht und gleichzeitig an die Feder greift. Ist das Radlager defekt, dann vibriert die Feder - je nach Verschleißgrad - mal stärker oder schwächer.


    Hatte bisher noch kein defektes Radlager, bei dem das nicht der Fall war, allerdings sollte man schon etwas Gefühl in den Fingern haben.


    Alternativ wartest du noch ein bisschen und beobachtest das Geräusch. Ein Radlager kristallisiert sich dann doch relativ schnell raus. Die Antriebswellengelenke halten meist noch lange aus...

  • Hi,


    hier der versprochene Zwischenstand: keine lauten Erfolgsmeldungen.


    Das Radlager habe ich raus. Ich dachte, wie auch immer, bei 270tkm kann es nicht so verkehrt sein, das Lager zu tauschen, und hatte auch eine Neues dabei.
    Nachdem ich die Nabe aus dem Nabenträger gezogen habe, war's natürlich definitiv kaputt. Leider hat mir mein Teilehändler trotz Angabe der Fahrgestellnummer ein nicht-passendes Lager verkauft. Also im Moment stillgelegte Baustelle. :wacko:


    Außerdem und vor allem aber: das äußere Antriebswellengelenk hat fühlbares Spiel - muß also auch neu. Geräusche zuverlässig deuten - ob ich das wohl noch lerne?


    So, und nun noch ne "Frage mit Bitte um eine kurze Antwort": Was für einen Innen-Vielzahn braucht man, um die Antriebswelle am Getriebe abzuschrauben?
    10er Vielzahn habe ich. Ist es das, oder ne Nummer kleiner? (Meine "Werkstatt" ist 50km von meiner Wohnung, und ich habe vergessen, selber nachzusehen. Etzold sagt mir die Größe des Vielzahn auch nicht.


    So long
    B.

  • update:


    Ich war heute nochmal kurz auf der 'Baustelle'. Das äußere Antriebswellengelenk (das leichtes Spiel hatte) habe ich mit der Zentralmutter abgedrückt. Ging gut.
    Ich habe nun zwei Fragen:

    • das getriebeseitige Gelenk dieser Antriebswelle hat kein fühlbares Spiel. Würdet ihr trotzdem beide Gelenke erneuern, bzw, die ganze Welle, oder nur das verschlissene äußere Gelenk? (Ich weiß, dass das eine Ermessensfrage ist).
    • Wenn ich nur das äußere Gelenk erneuere: kann ich das neue Gelenk auf die noch montierte Welle mit vorsichtigen Hammerschlägen draufklopfen, oder würdet ihr die Welle für das Aufsetzen des neuen Gelenks ausbauen?

    Mit entsprechenden Hinweisen würdet ihr mir weiterhelfen.


    Grüße
    B.

  • Nein, brauchst du nicht abbauen. Das geht relativ leicht drauf und wird dann von einem Federring auf der Welle, der dann in das Gelenk einrastet gehalten.
    Wenn, dann mit Gummi- oder Kunststoffhammer klopfen.
    Wie sieht die Manschette aus? Wäre gute Gelegenheit die zu Wechseln. Und du brauchst neues Fett für das Gelenk, falls es nicht beim Gelenk mitgeliefert wird.

  • Gepard hats schon gut gesagt.


    Das alte gelenk hast du ja schonend ausgebaut. :thumbup: Bei den Gelenkwellensätzen sind meist neue manschetten, neues fett und neue (meist minderwertige) schellen dabei. Tu dir einen Gefallen und nehm einen guten Hersteller. Die Billiggelenke zerfliegen innerhalb kurzer Zeit wieder und du stehst wieder da. Und besorge dir im Vorraus gute Schellen für die Manschette, die beigelegten Schellen taugen in den seltensten Fällen was.


    Das Innere Gelenk geht extrem selten kaputt, weil es nicht so belastet ist, wie das äußere. Das innere Gelenk muss etwas axiales Spiel haben, da sich beim Einlenken und beim Federn die Länge der Welle minimal ändert. Das muss ausgeglichen werden. Also wenn die Welle etwas hin und herrutscht, musst du dir keine Sorgen machen.

  • Ich klinke mich mal hier ein bevor ich einen neuen treat aufmache.Es handelt sich um ein audi coupe Bj 93 mit nem ABC.
    Folgendes Problem habe ein brummen in rechts kurven auf der linken Seite. Hab darauf hin das linke radlager gewechselt ohne Erfolg das brummen ist immer noch da .
    Zur Vorgeschichte vor ca 4.Jahren ist mir die linke antriebswelle am innengelenk kaputt gegangen und wurde direkt bei Audi komplett ausgetauscht für lächerliche 570€ danach wurde der Wagen noch 2-3 Monate gefahren und dann abgemeldet bis vor 2 Wochen da hat er neuen TÜV bekommen und wurde angemeldet.Seitdem habe ich dieses brummen in Rechtskurve,vor dem TÜV wurden alle fahrwerksteile Köpfe und so weiter neu eingebaut vermessen und dem TÜV vorgeführt mit dem Ergebnisse das keinerlei technische Mängel bestehen und die Plakette wurde zugeteilt.
    Ich möchte nicht unnötig teile austauschen und frage nun kann es sein das eine neue A.Welle wieder kaputt ist nach keinem halben Jahr Betrieb und es ist ja auch eine original Welle die von audi bei audi eingebaut worden ist.

    Die Qual der Wahl :dance:


    Audi 90 bj89 136ps original 650tsd Km
    Audi 90 bj90(7A) ca.190ps original 212tsd Km
    Audi 90 bj91 133ps original 255tsd Km
    Audi Coupe bj91 133ps original 240tsd Km hat jetzt einen neuen chef
    Audi Coupe Bj93 150ps original 220tsd Km
    Audi Coupe bj94 175ps original 125tsd Km
    +Golf 3 bj96 75ps lastesel er ist von uns gegangen

  • So wie du es beschreibst, ist es eigentlich typisch für das Radlager.
    Natürlich kann auch das äußere Gelenk Geräusche machen. Bist du sicher, das die damals beide Gelenke, also innen und außen gewechselt haben? Das Innere gibt es, glaub ich, nur komplett zusammen mit der Welle, aber das Äußere muß man ja nicht zwangsläufig mitwechseln. :?:

  • Ne ne die bei Audi haben die komplette Welle getauscht weil es ein tripod gelenkt ist und das innen Gelenk nicht zum tauschen ist.
    Ja ich habe auch gedacht das es das Rad Lager ist und habe es getauscht aber dieses blöde brummen ist immer noch da.
    Ist es eigentlich normal das das neue Lager etwas axiales Spiel hat dies ist mir nämlich nach dem Einbau aufgefallen

    Die Qual der Wahl :dance:


    Audi 90 bj89 136ps original 650tsd Km
    Audi 90 bj90(7A) ca.190ps original 212tsd Km
    Audi 90 bj91 133ps original 255tsd Km
    Audi Coupe bj91 133ps original 240tsd Km hat jetzt einen neuen chef
    Audi Coupe Bj93 150ps original 220tsd Km
    Audi Coupe bj94 175ps original 125tsd Km
    +Golf 3 bj96 75ps lastesel er ist von uns gegangen

  • Natürlich sind neue Winterreifen drauf.Die alten waren eh schon fertig

    Die Qual der Wahl :dance:


    Audi 90 bj89 136ps original 650tsd Km
    Audi 90 bj90(7A) ca.190ps original 212tsd Km
    Audi 90 bj91 133ps original 255tsd Km
    Audi Coupe bj91 133ps original 240tsd Km hat jetzt einen neuen chef
    Audi Coupe Bj93 150ps original 220tsd Km
    Audi Coupe bj94 175ps original 125tsd Km
    +Golf 3 bj96 75ps lastesel er ist von uns gegangen

  • Was hat Axialsspiel? Radlager dürfen kein Spiel haben, Antriebswelle muss minimal Spiel haben. Bist du dir ganz sicher, dass es von links kommt? Vllt ist auch das rechte Radlager defekt und das Brummen überträgt sich nach links? So ähnlich hatte ich es an der HA vom Firmenpassat. Die haben auch das rechte getauscht, ohne dass das Brummen aufhörte. Danach das Linke und seitdem ist Ruhe.


    Vllt ist es auch ein Lager im Getriebe. Das ist aber doch sehr unwahrscheinlich.

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!