Anlasser ABK schwer zugänglich

    Hallo zusammen,


    ich hoffe, dass ich mich hier nicht komplett blamiere, aber ich bräuchte dringend Hilfe. Mein Avant braucht einen neuen Anlasser, der alte drehte noch (gut hörbar), aber das Ritzel scheint nicht mehr einzurücken. Reinigen wollte ich nicht, falls dann als nächstes die Kohlen ausfallen, also neuen Anlasser gekauft. Meine Schrauberkarriere ist leider nicht sehr weit fortgeschritten, aber ich dachte, ich beschreite jetzt das nächste Level. Tja, jetzt ist die Batterie raus, der Ansaugstutzen ab, der Unterbodenschutz weg. An die zwei Bolzen, die ihn mit dem Getriebe verbinden komme ich aber einfach nicht gescheiht ran. Es geht zwar gerade so, aber die sitzen nach über 20 Jahren so fest, dass das eher eine stoffschlüssige, als eine reibschlüssige Verbindung ist. Habt ihr Tipps zum Ausbau? Von oben komme ich an eine Schraube mit nem Gabelschlüssel durch den Batteriekasten ran, hab aber kaum einen Hebel und von unten müsste ich mit Ratsche und Verlängerung hinkommen. Wird aber auch mehr als eng. Das Hosenrohr (?) kann ich nicht ausbauen. Traue ich mir nicht zu und das sieht auch so gammelig aus, dass ich Angst habe, dass es auseinander fällt...


    Viele Grüße


    Jakob

    bin zwar auch noch nicht in diesen bereich vorgedrungen, aber was du versuchen könntest wäre einmal die schrauben und muttern mit einem gescheitem rostlöser zu fluten und gut einwirken lassen, und/oder die schrauben und muttern prellen. sprich mit dem hammer, evtl. noch einer verlängerung, mal eins auf den schraubenkopf geben.

    Das geht nur von unten, auf der Bühne oder einer Grube (von oben nur dann wenn man das schon mindestens 10-Mal gemacht hat). 1/2 Knarre mit langer Verlängerung (evtl. Kardangelenk)
    Wenn das Hosenrohr und der Krümmer noch dicht sind fass das bloß nicht an!!! Dir reißen die Bolzen weg etc. und das ist dann eine mörderische Arbeit.
    Gruß
    Frank

    Hallo!


    Vielen Dank für Eure Beiträge. Ich wollte zunächst kurz beschreiben, wie ich vorgegangen bin, damit der nächste Anfänger-Schrauber es etwas leichter hat.


    Die Schrauben (beide) sind nach meiner Meinung am besten zunächst von oben zu erreichen. Die obere kriegt man mit einer Ratsche recht gut heraus. Die untere war bei mir etwas verzwickt, weil festgefressen. mit der 1/2" Ratsche konnte ich gerade so von oben durch den Batteriekasten rein, mit einem Verlängerungsrohr hat sich die Schraube dann bewegt. Danach die 1/2" Ratsche raus und mit einer 3/8" Ratsche von unten mit Kardangelenk und Verlängerung die Schraube ganz raus. Der Wechsel an sich ist danach eigentlich kein Problem mehr. Allerdings hätte ich jetzt doch noch zwei Fragen an euch:


    1. Wofür ist dieses Plastik-Unterlege-Teil, das unter die beiden Batteriekabelschuhe kommt? Ich glaube, das wurde leider etwas in Mitleidenschaft gezogen bei meinem Wechsel. :(


    2. Der neue Anlasser ist zwar drin und der Start gelingt auch ohne jegliches Mucken, allerdings habe ich noch folgendes Problem: Der alte Anlasser war noch der originale von Bosch und hatte an der Vorderseite noch so eine Stütze (siehe Bild unten), die am Block festgeschraubt war. Der neue ist von ATL (zu viel wollte ich nicht investieren, ich hoffe, das rächt sich jetzt nicht) und scheint 0,5cm länger zu sein, als das Original. Sprich: Die Stütze passt ohne Anpassung nicht hin. Zu allem Überfluss sind auch diese beiden winzigen Bolzen, die die Stütze halten, am neuen Anlasser gar nicht vorhanden. Braucht es das Teil unbedingt? Aktuell habe ich es nicht verbaut. Bei den zwei kleinen Schrauben kann das ja nicht viel halten, oder?


    Viele Grüße


    Jakob

    Naja, diese Abfangung wird da nicht hingebaut worden sein weil die im Werk zu viel Zeit hatten. Funktionieren wird es wohl erstmal auch ohne, aber ob das ewig gut geht?


    Ich denke das Teil soll das Kippen des gesamten Anlassers um die imaginäre Achse zwischen den beiden Hauptbefestigungsschrauben verhindern. Das Kippen kommt durch die radialen und tangentialen Kräfte am Anlasserritzel zustande. Heißt, wenn der Anlasser arbeitet biegt er sich ohne diesen Halter eventuell leicht aus seiner Sollposition raus und das Ritzel läuft Schief im Zahnkranz der Schwungscheibe. Dadurch Haste mehr Reibung und daher einen deutlich erhöhten Verschleiß des Anlasserritzels. Soweit die Theorie, ob das in der Praxis wirklich stark auftritt ist fraglich, aber wie gesagt, warum sollten die den Halter da hinbauen wenn er nicht benötigt wird.


    Feil das Loch um diese 5mm auf und du hast Gewissheit, dass es zumindest nicht daran lag wenn der ATL-Anlasser frühzeitig versagt.

    SO sieht es aus.


    Man hätte ja auch mal schauen können wo beim original Anlasser das Problem ist.


    Eventuell nur das Getriebe verharzt / verklebt.


    Gibt die Verschleißteile des Anlassers noch separat zum überholen. Schlimmstenfalls überdreht man ein mal die Kontakte vom Läufer.


    MfG


    BB

    Servus!


    Danke nochmal für die Antworten. Ich habe das Teil jetzt in Kleinarbeit aufgefeilt und dahintergeklemmt. Dient jetzt wieder der Abstützung, obwohl mir das bei den beiden Bolzen immer noch rätselhaft ist, ob das kippen kann. Aber ihr habt natürlich Recht, sicher ist sicher.


    Im Nachhinein hätte ich den alten Anlasser vielleicht auch überholt (überholen lassen), aber ich wusste vorher nichts von der schlechten Passform und dachte, dass ATL mit Firmensitz in Deutschland mir nicht den absoluten Dreck verkauft. Mal sehen, wie lange das Teil hält, bin jetzt etwas skeptisch, aber aktuell hört sich alles gut an. Beim alten Anlasser rückt aufgrund der Diagnose sicherlich nur das Ritzel nicht ganz aus...
    Jetzt mache ich mich aber an die Ventildeckeldichtung, da mein Motorblock (und auch der alte Anlasser) extrem vollgesifft waren und der TÜV auch schon am mäkeln war... Ihr hört also ggf. wieder in einem anderen Thread von mir.


    Viele Grüße


    Jakob

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