Competition Frontspoiler - bringt der aerodynamisch was?

  • Hallo,


    seit ein paar Monaten fahre ich einen Audi Cabrio mit "Competition Look" d.h. mit dem Competition Frontspoiler und Original 16" Competition Alus.
    Meine Frage: Bringt der Spoiler eigentlich was? Ein guter Frontspoiler müsste doch eigentlich entweder mehr Abtrieb bringen oder (im seltenen Idealfall "und") den Luftwiderstandsbeiwert verbessern. Hat jemand Erfahrungen mit dem direkten Vergleich?
    Bei Geschwindigkeiten über 200km/h liegt der Wagen gut auf der Straße, ich würde gerne wissen, ob das auch am Spoiler liegt.


    Dann hat der Spoiler jede Menge Gitter, die irgendwie keine mir ersichtliche Funktion haben - gibt's da eine Möglichkeit, z.B. die beiden unteren Gitter rechts und links für Bremsenkühlung zu nutzen? Gibt's eventuell da von einem anderen Modell Teile (Luftführung), die ich verwenden könnte?


    Schon mal Danke für die Antworten, bin gespannt!


    Viele Grüße
    Rick

  • Das Competition-Sondermodell wurde für die Homologation des Audi 80 16V quattro gemacht,
    damit dieser im neu gegründeten "D1 ADAC Tourenwagen-Cup" (ein Jahr später zu STW umbenannt = Super-Tourenwagen-Cup)
    mit den Spoilern starten konnte.
    Bei diesen Klasse 2-Tourenwagen musste für die Homologation 2.500 Fahrzeuge im Renntrimm -in Serie- produziert werden.
    Beim Competition-Sondermodell wurde hierzu nötig:
    - die S2 Stoßstange an der Audi 80 Limousine
    - der Heckspoiler an der Audi 80 Limousine
    / da diese beiden eine Zulassung hatten, wurden sie auch installiert und nicht beigelegt,
    wie das vordere Spoilerschwert, und die Erhöhungen,
    die man im Kofferraum fand - jene hatten keine Zulassung.


    Mit anderen Worten: das vordere Spoilerschwert, die S2-Stoßstange im Zusammenspiel mit dem höhergelegten hinteren Spoiler bewirkte durchaus etwas - bei diesen Audi 80 16V quattro Rennwägen auf dem Rundkurs.
    Der Motor der Klasse 2-Renner war aber bei weitem nicht serienmäßig: rund 285 PS/8.250 min leisteten die ausgeräumten Leichtgewichte (rund 1.000 kg rennfertig). Trockensumpfschmierung, Einspritzung nach p/n-System (Motronic MP) ... obwohl von der Karosserie her noch sehr mit dem Serienmodell verwandt, waren die Wagen technisch in einem ganz anderen Leistungsspektrum.


    Bei unseren Serienfahrzeugen zählen aber eigentlich nur*: Fahrzeuggewicht, Reifen und Zustand des Fahrwerks (Dämpfer, Federn, Querlenker, Stabis etc).
    Die evtl. vorhandenen Spoiler, Spoilerschwerter etc. bewirken praktisch nichts, dafür sind die Fahrzeuge einfach zu neutral ausgelegt und erreichen nie Fahrzustände, wo es einen nennenswerten Einfluss entwickeln würde.
    * falls man nun einen Rundstreckenrenner aufbauen würde, würden die beiden aerodynamischen Hilfsmittel durchaus eine Wirkung erzielen - da man aber meist an kein Reglement mehr gebunden ist, könnte man auch gleich wesentlich drastischere Sachen verbauen, mit entsprechend massiveren Auswirkungen auf die Aerodynamik.

  • Moin,
    nein, Abtrieb bringt der keinen. Normale Serienautos erzeugen eher sogar auftrieb, vielleicht wird der entstehende Auftrieb damit etwas reduziert, aber das liegt wohl im nicht "erfahrbaren" bereich.
    Luftwiderstandssenkung: Kannst ja mal eine Tankfüllung mit Schnitt 180 mit Frontlippe, und eine ohne fahren, aber da wirst du wohl auch keinen Nennenswerten Unterschied feststellen....


    Die Gitter sind vn hinten verschlossen, mit etwas feingefühl krigt man die hintere Abdeckung ab, sodass die Gitter durchlässig werden.
    Luftführung für Bremsenkühlung gibt es leider keine.


    Nur in Kombination mit den Gussquerlenkern und den RS2 Luftleitblechen, welche man am Querlenker befestigt, wird etwas Frischluft an die Bremse geführt.



    Da mich das Thema aber auch schon lange beschäftigt, habe ich mir vor 2 Jahren eine Bremskühlung gebaut. Besteht im Prinzip aus diversen Abwasserrohren und -Bögen, die auf der Unterbodenverkleidung befestigt wurden, und Frischluft von hinterm Stoßstangengitter ins Radhaus leiten.
    Bringt auch spürbar was, aber zum Tüv mach ich das lieber ab... Spricht zwar eigentlich nix dagegen, weil es nicht verloren gehen kann, und niemanden gefährdet, aber es ist eben selbst gebastelt...


    Wenn ich mal welche finde, werden bei mir Gussquerlenker mit dem RS2 Luftleitblechen montiert, das ist dann wenigstens auch Tüv konform und sollte ähnlich viel bringen.


    mfg Andi

  • Andi


    Als Hausnummer kann man die BMW Class II-Spoiler nehmen. Hier bringt das vordere Schwert zusätzlich 20 kg Abtrieb bei 200 km/h, der Heckspoiler zusätzlich 30 kg bei 200 km/h;
    beim Competition würde ich jeweils die Hälfte nehmen,
    mit dem Allrad war Audi die Sache damals nicht so wichtig wie den Heckantrieb-BMW-Leuten, wo das Homologationsmodell auch entsprechend heftiger aussieht ...
    im Gesamten kann man vielleicht vom Doppelten gegenüber Fahrzeugen ohne Heckspoiler/mit Serienstoßstangen ausgehen (beim Audi Competition vs. Serie etwas mehr (Schätzungsweise knappe 20 kg vorne und knappe 30 kg hinten/ beim Class II vs. Serie schätzungsweise 35 kg vorne und 50 kg hinten; jeweils bei 200 km/h) werden Schwerter, Spoilerlippen etc. nicht montiert entsprechend weniger) ...



    -



    PS: Ich bin schon sehr viel Kram mit/ohne Spoiler gefahren - angefangen von den frühen 944 S2 mit dem Gummiheckbürzelchen und späten 944 S2 mit dem Brückenspoiler
    911 G-Modellen ohne Spoiler und 911 G-Modell mit dem Carrera-Whale Tale oder gar dem Whale Tale des 930
    M5 E34 mit und ohne Spoiler
    Mercedes 190E 2.5-16, 190E 2.5-16 Evo II mit Heckspoiler bzw. mit gigantischer Theke ... und dann einen absolut unscheinbaren Brabus 3.6S
    Flügel Cossie vs. Allrad-Limo
    ...


    ich konnte noch nie irgend etwas erkennen, dass da ein Spoiler einen Unterschied gemacht hätte. Wenn dann waren es Reifen und Zustand des Fahrwerkes ...
    sprich: das Fahrzeug, dass die besten Reifen, das am besten abgestimmte und neueste Fahrwerk hatte, war auch jenes was besser gefahren ist. Egal ob auf der Autobahn oder um die Ecke.



    Auch bei den Modernen ist es eigentlich nur, wie sehr das Fahrwerk mitgeht, sich anpassen kann, welche Möglichkeiten es zum Eingriff hat
    ... hier ist dann immer die Diskussion wieviel und wie weit ein Diffusor etwas bewirkt ...
    aber ein offener M5 F10 rennt seine 330 Tacho ... und das auch bei sehr beschissenen Autobahnen ... im Alltag finde ich da keine Unterschiede ob der Wagen nun Serie ist oder man ein Manhart Karbonteil montiert hat, das xxxxx G-Kräfte-Megakilos bewirkt.

  • Da die "Competition"-Frontschürze eigentlich eine S2-Frontschürze ist und bereits Jahre vor dem Competition am S2 Coupe verwendet wurde (und später auch am Coupe V6 und Cabrio) ist sie zumindest nicht für die DTM entwickelt worden. ;) Es dürften dabei auch weniger aerodynamische Gründe eine Rolle gespielt haben, dann eher die Unterbringung/Anströmung des Ladeluftkühlers.


    Genauso ist die "B4-Front", also die Motorhaube mit dem integrierten Kühlergrill ebenfalls schon am Coupe S2 verbaut worden als es noch den Audi 80/90 Typ89 gab, also eigentlich ist das alles keine "B4-Front", der B4 hatte keine neue Design-Wege bei Audi bestritten, das war in der Typ89/B4-Modellreihe so gesehen das S2 Coupe.


    Und ansonsten ist der 80er Competition im Prinzip eine optische S2-Limousine ohne starken Motor.

  • Aerodynamik ist imho sowieso eher Hexenwerk... wenn es schon Vorteile bringen soll dann bitte auch das _gesamte_ Packet so wie es ursprünglich entwickelt wurde. Und zwar bitte von Audi selbst und nicht von irgend ner Tuning-Klitsche die das Wort "Windtunnel" nur aus dem TV kennen. Trotzdem: Viel wird es nicht bringen, sonst wäre es Serie. Plastik ist nämlich billiger als Forschung für spritsparende/stärkere Motoren :lol: und ausserdem muss das ganze ja Stvo-konform und halbwegs alltagstauglich bleiben. Und damit meine ich jetzt nicht das man damit über Feldwege fahren kann sondern das sich viele Spezialisten (wie der Erstbesitzer meines Autos) halt nur Teile der Spoilerkits an den Karren hängen. Wäre jetzt weniger schön wenn der Wagen dann bei VMax instabil wird weil der Heckflügel leider 300kg Downforce generiert. Aber wenn man den Spoiler nur als Bling draufschraubt :vain: (oder wie mein Erstbesitzer als Einparkhilfe :rofl: ) kann einem der Fahreffekt eh recht wumpe sein, da ist es eher wichtig das er nicht zu viel bremst (tut meiner nicht, sonst wäre er schon längst geflogen).

  • Da die "Competition"-Frontschürze eigentlich eine S2-Frontschürze ist und bereits Jahre vor dem Competition am S2 Coupe verwendet wurde (und später auch am Coupe V6 und Cabrio) ist sie zumindest nicht für die DTM entwickelt worden. ;) Es dürften dabei auch weniger aerodynamische Gründe eine Rolle gespielt haben, dann eher die Unterbringung/Anströmung des Ladeluftkühlers.


    Genauso ist die "B4-Front", also die Motorhaube mit dem integrierten Kühlergrill ebenfalls schon am Coupe S2 verbaut worden als es noch den Audi 80/90 Typ89 gab, also eigentlich ist das alles keine "B4-Front", der B4 hatte keine neue Design-Wege bei Audi bestritten, das war in der Typ89/B4-Modellreihe so gesehen das S2 Coupe.


    Und ansonsten ist der 80er Competition im Prinzip eine optische S2-Limousine ohne starken Motor.


    Bitte genau lesen, was ich geschrieben hatte :)


    Die Audi 80 16V Competition wurden NICHT für die DTM homologiert. In der DTM fuhr man bis zwei Jahre zuvor, vor dem Ausstieg, mit dem V8.


    Zu der Zeit war man im D1 ADAC Cup / später STW = das war die Gegen-Serie zur DTM
    da fuhr man mit dem Audi 80 und später mit den Audi A4 gegen BMW (318iS), Ford (Mondeo) und Nissan (Primera) sowie gegen einige Private mit Klasse 2-Fahrzeugen (u.a. Opel Astra, Mitsubishi Lancer, Toyota Carina; in späteren Jahren stieß dann noch Peugeot dazu (405, später 406).


    In der DTM bekämpften sich zu der Zeit Opel (Calibra), Mercedes (C-Klasse) und Alfa Romeo (155); hier bereits mit sehr viel schärferen Evolutionsstufen (die hatten schon über 400 PS ...)



    Homologiert wurde die S2-Stoßstange an der Standard Audi 80-Limousine mit diesem Sondermodell
    und das mit dem Zusammenspiel des unteren Schwertes, das keine Straßenzulassung hatte, und im Kofferraum des Homologationsmodells lag und eigentlich nicht am Straßenfahrzeug montiert werden durfte,
    dazu noch zusammen mit dem Heckspoiler
    und der Heckspoiler-Erhöhung, die ebenfalls im Kofferraum lag und ebensowenig montiert werden durfte.
    Also das Zusammenspiel von allem wurde homologiert - 2.500 mal, wie es die Klasse 2 vorschrieb.


    Der Competition war also nichts anderes, als gerade der Polo WRC - der von VW gerade auch 2.500 mal auf den Markt geprügelt wird, damit man die Homologation schafft = Rennen mit dem Zubehör fahren darf.



    Also auch genau so, wie bei den BMW 318iS Class 2-Limousinen
    der M3-Frontspoiler
    im Zusammenhang mit dem abgewandelten M3 GT-Heckflügel.


    Dass es den Kram zuvor irgendwo schon gab, half den Herstellern nichts - es musste im Zusammenspiel mit dem Motor gebracht werden, ansonsten hätte man keine Homologation gehabt -> der 16V / 318iS hätte im Standardtrimm mitfahren müssen.

  • Speziell für den competition waren lediglich die zusätzlichen spoiler und in der limitierten serienauflage die 16 zoll alus


    Wahrscheinlich hast du nicht ein was davon an deinem Cabrio, weil es selbst schon so ähnliche Felgen ebenfalls in 16zoll & 4-lochanbindung bereits von der Firma votex gab


    Speziell auf den Cabrios wurden die auch relativ oft geordert, du erkennst die felgen zum einen an anderen teilenummern & an dem schrägen felgenrand, der zudem glänzend vom felgenstern abgesetzt is


    Die Felgen des competition sind einfarbig & vom felgenrand zum felgenstern viel eckiger, diese felgen sind eigentlich auch nur für quattromodelle freigegeben gewesen


    Ansonsten gab es Schürzen und den aluheckflügel bereits vorher schon in den serienmodellen & auch die Tourenwagen mussten vorher mit geänderten standardstossfängern ausgekommen

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