Hydraulik-Spezis - Hydraulikschlauch bei Werkstattpressen

  • Mahlzeit!


    Mal eine Frage an die Hydraulik Spezis :D
    Der Druckschlauch an meiner 15t Werkstattpresse hatte einige Risse und musste ausgetauscht werden!


    Ich war nun bei einer Hydraulik Firma, deren Tätigkeitsfeld eigentlich nur genau so etwas ist (Firma Willi Lück in Hildesheim)!
    Ich habe direkt die ganze Pumpe und den Zylinder mitgenommen und auf den Arbeitsdruck von 680bar hingewisen!


    Er hat mir einen neuen Schlauch gepresst - habe nochmals gefragt, ob er die 700bar verträgt. Antwort: Ja tut er! 43,00 EUR.


    Zuhause angekommen sah ich auf dem Schlauch das dort folgendes steht:
    TEKNO 2SN 1/4" DN 6 EN 853 WP400BAR 5800PSI MADE IN ITALY


    Diese 400bar machten mich mehr als nachdenklich (zumal WP für WorkPressure stehen dürfte)!
    Also auf die Seite des Schlauchherstellers und das Produktblattt vorgenommen:



    Sollte der 1/4" Schlauch sein. Sehe ich das richtig, das der Schlauch eben nicht mit meinen mehrfach betonten 680bar betrieben werden darf?
    Bevor ich zu der Firma gehe und zu Unrecht prott mache, farge ich mal lieber nach, eventuell sind hier ein paar Hydraulik Spezis.
    Eigentlich macht diese Firma den ganzen Tag nichts anderes und sind im Hydraulik Bereich mehrfach ausgezeichnet - sollten also wissen was sie tun!


    Danke und Gruß,
    Ben

  • Hi,


    das sehe ich anders.


    Die 400bar sind Dauerbelastung - denke ich. Der minimale Berstdruck liegt bei 1600bar.
    Da die Presse nur kurzzeitig in Betrieb ist schätze ich schon, dass das so in Ordnung geht. Die von der Spezialfirma sind ja auch nicht blöd :)

  • Das ist richtig, nur dürfen solche Schläuche eben NICHT bis zur Berstgrenze belastet werden, sondern nur innerhalb des angegebenen Dauerbelastungsbereiches. Dieser ist ja nicht ohne Grund als maximaler Arbeitsdruck gekennzeichnet. Außerdem kann so eine Presse auch mal mehrere Minuten mit vollem Druck arbeiten müssen, das fällt dann nicht mehr unter kurzzeitige Belastung.
    Wahrscheinlich wird der Schlauch auch die 680bar der Presse mühelos mitmachen ohne das was passiert, nur garantieren wird dir das niemand, wenn die Presse im privaten Bereich eingesetzt wird (also Hobbywerkstatt oder was auch immer) wird es auch niemanden interessieren.
    Nur sollte man das vorher wissen, dass man hier etwas außerhalb seiner Spezifikationen betreibt.

  • Aus meinen Erfahrungen im Bau-und Arbeitsmaschinenbereich kann ich sagen, das eigentlich meine beiden Vorschreiber in Ihrer Art Recht haben.


    Die Hydraulikpresse arbeitet selten ständig und viel mit maximalen Arbeitsdruck. Daher wird der Schlauch auch nicht platzen. Die Dauerbelastungen des Schlauches an der Presse liegen bei weitem unter denen einer Baumaschine. Er hält also Problemlos die 680 Bar aus
    Der Schlauch macht mir ehrlich gesagt auch die wenigsten Gedanken. Das Schlechteste Glied in der Reihe ist nämlich die Presspassung. Wieviel Bar stehen da drauf?
    Denn die lösen sich schon mal deutlich eher, als ein Schlauch platzt.


    Fakt ist aber auch, das der Hersteller normalerweise einen passenden Schlauch anbieten muß. Und hier hätte er dann einen Drei-Lagen-Schlauch wählen müssen. Da wär man sicherer gewesen.
    Hinzu kommt: nicht alle Hydraulikfritzen (je nach Firmengröße) haben eine Presse die auch entsprechende Presspassungen über 400Bar drücken können. Wenn der o.g. Hersteller nur eine Maschine mit bis zu 400 Bar hat, wollte er wohl offenbar nur ein Geschäft machen.


    Und wenn ein solcher Schlauch platzen sollte, sorge ich mich bestimmt nicht um die Öl sauerein.
    Der Strahl der da rauskommt wirkt wie eine Rasierklinge!!!

  • Guten Morgen und vielen Dank für die Antworten schonmal!


    Sam:
    auf der Presspassung steht leider nichts drauf!


    Hier mal ein Vergleich der Schläuche:



    Der neue Schlauch ist der mit der kleineren Passung - Der alte schlauch sah wesentlich massiver und hochwertiger aus! :blackeye:
    Warscheinlich haue ich den Schlauch in die Tonne und hole mir eine komplett neue Pumpe, weil die Fachfirmen nicht mehr wissen was sie tun :doofy:

  • :phat:
    Der Masivere war vorher drin?


    Dann kannst du auch den gepressten lassen!
    Der Massivere ist ein "Selbst -Konfektionierter -Schlauch" (ist zwar nicht der Fachbegriff, wird aber häufig so genannt) d.h.
    Die Verschraubung oben kannst du selbst auf den Schlauch drehen. Wenn du die Passung in einen Schraubstock spannst, kannst du das Innenleben herausdrehen (am Sechskannt oberhalb der Passung). Wenn diese heraus ist, kannst du dann die Passung vom Schlauch drehen (Achtung: Linksgewinde) Mit dieser Verschraubungsart kann man sich eine Presspassung selbst erstellen/reparieren). Sie sehen deshalb auch massiver aus.
    Wenn ich die Bilder aber so betrachte und der eine Schlauch verbaut war, dann ist hier nicht falsch gemacht worden.
    Den der "Originale" war wohl auch nur zweilagig und die Schraubpssung hält auch nicht vielmehr aus als die Presspassung.
    Also: alles ist gut!

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