ABK Hydrostößel/Nockenwelle kontrollieren

  • Hallo zusammen,


    Ich bin hier schon länger stiller Mitleser, musste mich jetzt aber mal registrieren weil ich durch googeln und Suche benutzen keine vernünftigen Antworten gefunden habe. Folgende Situation:
    Nach einem ungeplanten Ölverlust :dash: mit Zündaussetzern etc aber ohne aufleuchten der Öllampe (???) hat mein Motor leider angefangen, deutlich aus dem Ansaugbereich zu klappern/nageln. Das ganze hört leider auch nicht auf wenn ich den Motor warmfahre. Als Laie vermute/hoffe ich jetzt mal das nur einer der Hydrostößel einen mitgekriegt hat und will mir das ganze am Wochenende zusammen mit nem Kumpel angucken der mehr von Autos versteht (leider kennt er sich nicht gut mit Audis aus). Je nachdem wie das Bild ausfällt wird dann später entweder repariert, weitergeforscht, ordentlich zu gemacht und Öl gewechselt, oder einfach nur zusammengeschustert und aus dem Verkehr gezogen (hoffentlich nicht :ill: )
    Jetzt meine Fragen:
    1. So wie ich meine Englischsprachige Anleitung verstehe muss, damit man an die Nockenwelle/Hydros kommt, nur der Zylinderkopfdeckel (cylinder head cover) runter, oder?
    2. In der Anleitung steht auch ein freundlicher Hinweis das man dabei gefälligst die Dichtungen erneuern soll, ich nehme an das meint die Ventildeckeldichtung. Da ich aber eh Vorhabe das ganze wieder aufzureißen sobald die Teile da sind wollte ich da erstmal die alte Original-Dichtung wiederverwenden, geht das? Muss insgesamt so 10-20km und vielleicht 1 oder 2 Wochen Standzeit halten...
    3. Laut Anleitung sind bis zu 0.2 mm (!) Spiel zwischen Nockenwelle und Hydrostössel ok, alles darüber sollte getauscht werden. Stimmt der Wert oder haben die sich da um ne 0 vertan?
    4. Gibt es bei dieser Arbeit noch Audi-spezifische Besonderheiten zu beachten die jemand vergessen könnte der bisher größtenteils an kleinen Peugeots/Renaults rumgeschraubt hat?
    5. Hat irgendwer ne Idee wo mehr als 1 Liter Öl innerhalb von 500km und 2 Wochen hingehen könnten? Die Karre sifft zwar aber größere Flecken hab ich jetzt keine gesehen. Groß rauchen oder stinken tuen die Abgase auch nicht. Meine einzige Erklärung wäre das sich durch stop&go Wasser im Öl gesammelt das dann auf der längeren Strecke vor dem Ölproblem verdunstet ist... allerdings hab ich keine Hinweise für Wasser im Öl oder Öl im Wasser gesehen... :stick:


    Wäre echt super wenn ihr mir Helfen könntet! :)


    Grüße,


    Ringknecht

  • Hast du erstmal richtig verstanden, gemeint war der Ventildeckel. Wenn da noch ein alte Kork-Gummidichtung drunter ist, würde ich eine neue nehmen, da kann nämlich ordentlich Öl raussuppen, wenn die im Eimer ist. Ein kpl. Satz, Dichtung inkl. der richtigen Stehbolzen (Vorsicht, gibt zwei verschiedene Dichtungen mit verschiedenen Stehbolzen), von Elring kostet ca. 15,-€. Also bezahlbar. ;)
    Was das Spiel betrifft, steht im Etzold. Zitat:"Tassenstössel mit Holz- oder Kunststoffkeil nach unten drücken. Falls ein Leerweg von mehr als 0,1mm zu spüren ist, bevor das Ventil bewegt wird, Tassenstössel austauschen"
    Besonderheiten gibt es da eigentlich nicht.
    Ölverlust ist immer so eine Sache. Meist wird das Öl mit Verbrannt, da die Ventilschaftdichtungen im Eimer sind. Auch die Variante, die du bereits angesprochen hast (Wasser im Öl durch Kurzstrecken) ist möglich, oder auch von jedem ein bischen.

  • Um die Ventilschaftdichtungen zu prüfen/zu wechseln müsste ich wohl den gesamten Kopf runternehmen und bräuchte Spezialwerkzeug, oder? Kommt dann wohl wenn schon erst drann wenn ich wieder Zeit habe, vorausgesetzt es ist sonst nichts großes an dem Motor :oops: . Müsste dann noch mindestens 1500km so rum fahren, würde das (potentiell) mitverbrannte Öl dem Motor groß schaden?


    Danke übrigens für die schnelle und präzise Antwort! :thumbup:

  • Um die Ventilschaftdichtungen zu tauschen, muss man nicht zwangsläufig den ZK runter nehmen. Allerdings braucht man einiges an Werkzeug. Kompressor, passenden Adapter für das Zündkerzengewinde, Ventilfederspanner und die Zange für die Ventilschaftdichtungen. In Anbetracht der Tatsache, das du aber sowieso Öl verlierst, wäre es ein Abwasch, wenn du die Zylinderkopfdichtung gleich mit machst. Das würde aber bedeuten, dass du einige Tage das Auto nicht fahren kannst.
    Den Motor stört es weniger, wenn er Öl mit verbrennt, nur der Kat mag das nicht. ;) Laut Audi ist ein Ölverbrauch von bis zu 1l/1000km noch in Ordnung. Wenn du dich in diesem Rahmen bewegst, sollte eigentlich nix großartig bewegen.

  • Naja, dann lasse ich es wohl lieber auf den Kat ankommen und bau im Zweifelsfall nen neuen ein wenn ich nicht durch den Tüv komme... keine Lust den ganzen Motor zu zerlegen und am Ende verschwindet das Öl doch wo anders(ja ich weiß es gibt noch ne Lösung um den Kat zu schonen... die lassen wir jetzt mal außen vor :phat: ).


    Ölverbrauch ist, recht plötzlich, auf mehr als nen Liter pro 500km gestiegen (von vorher 0.3 auf 1000km). Hat mich auch ziemlich überrascht, sonst hätte ich ihn ja nicht trockengefahren :fie:

  • Ist natürlich heftig, wenn du die Möglichkeit hast kannst du ja mal die Kompression messen, dann könnte man u. U. die Kolbenringe ausschließen. Ein Klassiker sind und bleiben natürlich die Ventilschaftdichtungen. Guck dir auch mal die Zündkerzen an, daran kann man auch eine Menge erkennen.

  • Soo, dann will ich mal von der weiteren Entwicklung der Sache berichten:


    Das öffnen des Ventildeckels habe ich gelassen, nachdem das Klackern immer leiser wurde und die Person mit der ich das machen wollte leider technisch noch unbedarfter war als ich und entgegen seinen Versprechungen auch kein vernünftiges Werkzeug hatte. Bin dann neulich 1500 km zurück nach Deutschland gefahren, Öl stimmte diesmal definitiv. Dabei gab es folgende Probleme:
    Nachdem ich das Auto 5 Minuten zum tanken abgestellt hatte lief er für 5 KM (Stadtverkehr Plus Autobahnzubringer), hat dann Zündaussetzer bekommen und ging in ner Mautstelle aus. Konnte noch bis zur nächsten nächsten Nothaltestelle kriechen, danach den Motor 30-40 Minuten abkühlen lassen und konnte weiter fahren. Hab dann versucht möglichst die letzen 500 km in einem Stück abzureißen, allerdings ist mir der Motor dabei zwei mal ausgegangen- alles drehte normal weiter aber der Motor hatte keine Leistung mehr und hat beim Kupplung treten angehalten (hat also entweder nicht mehr gezündet oder hatte sehr plötzlich keinen Sprit mehr, Zündungen/Zündaussetzer gab es keine). Einmal ist er noch vor dem Anhalten des Autos wieder zum Leben erwacht und ich bin weiter gefahren, das andere mal hab ich ihn 5 Minuten abkühlen lassen und bin dann wieder los. Tempo war nach dem ersten liegenbleiben bis auf Baustellen 130-150, war ja in Deutschland. Öl und Wasser waren definitiv ausreichend vorhanden, ich vermute jetzt das das vor ein paar Wochen zwar wenig Öl drin war, die Zündaussetzer aber durch den Start im warmen Zustand ausgelöst wurden.


    Hatte das Auto heute in ner Werkstatt zur Fehlersuche, die meinten die Zündfinger, Zündleitungen und Verteilerkappe wären zwar arg korrodiert (ok das stimmt, die sind 20 Jahre alt), das würde das ganze aber nicht erklären :hmm: . Irgendwelche Ideen?

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