Probleme mit Trommelbremse nach Belag wechsel

Vielleicht hat mal jemand den Zug vom Handbremsseil verstellt? Am Mitteltunnel (unterhalb des Handbremshebels) kannst du ein Abschirmblech am Unterboden abnehmen. Das kannste gerade so über dem Auspuff seitlich herausdrehen. Darüber sollte sich dann eine Gewindestange mit Mutter befinden über die du die Zuglänge einstellen kannst.

Vielleicht hat ja mal jemand dort die Handbremse manuelle nachgestellt weil die automatische Nachstellung nicht mehr richtig ging und jetzt mit den neuen Belägen zieht die Handbremse schon in gelöster Hebelstellung an. Dementstprechend dürftest du die Handbremse jetzt auch nicht mehr stark anziehen können.

Aber das Rad ist doch fest, wenn er zweimal die Fußbremse tritt. Das hat doch so mit der Handbremse erst einmal nix zu tun...

Diese Keilnachstellung ist doch die Nachstellung für die "wartungsfreie" Handbremse. Die Betriebsbremse stellt sich wie ne Scheibenbremse auch, automatisch über die Hydraulik nach.
Die Handbremsnachstellung wird erst aktiv, wenn nach neumontage die Betriebsbremse betätigt wird. Erst beim Betätigen der Betriebsbremse wird der Keil entlastet und kann überhaupt nachrutschen => Nachstellung erfolgt.
Die Nachstellung "achtet" aber nur auf Trommel- und Backenverschleiß und kann einen eventuell grob verstellten Handbremszug nicht berücksichtigen. Wenn er also wieder von der Betriebsbremse heruntergeht wird die Bremse durch den zu kurzen Handbremszug weiterhin betätigt, als wäre der Handbremshebel angezogen.

Gut erklärt, das hab selbst ich verstanden - glaub ich mal

Ich steh ja auf Kriegsfuß mit diesem System. Ständig mosert ein Tüv Mann rum wegen einseitiger Bremswirkung...
Und ich hab noch nen Golf 3 mit der gleichen Krankheit.

Danke

Beim Golf 3 kenne ich das auch, ist ja das gleiche System. Beim Golf kannste allerdings glücklicherweise rechts und links in Maßen sogar getrennt einstellen weil es zwei Einstellmuttern gibt. Da sind die Muttern sogar unterm hinteren Aschenbecher, da muss man nichtmal unters Auto

kenn ich, kenn ich.

Trotzdem hat der im Moment fast keine Handbremse obwohl ich die Handbremsseile angezogen habe.
Ich habe mir nun neue Bremstrommeln und Beläge gekauft. Mal sehen ob die nach über 200tkm und 18 Jahren
verschlissen sind. Die sahen aber noch gut aus...

Ja, hinten haste ja eh kaum Verschleiß, aber nach so vielen Jahren... Man weiß ja nie
Habe damals bei meinem Golf auch den kompletten Satz spendiert, also Trommeln, Backen, Bremszylinder und kompletter Federn und Montagesatz. Gabs bei Ebay glaube ich für 60€
Danach war alles Tip Top, konnte die Räder mit der Handbremse sogar blockieren. Kann ja sein, dass die Federn inzwischen einfach nicht mehr ganz so stramm sind oder die Oberflächen einfach zu vergammelt sind.

kann mir da jemand was zum kompletten satz von textar sagen? also trommeln, beläge und zubehör (federn usw.) ? taugt das was und wie lange?
lagersatz habe ich schon, neu, von skf. radbremszylinder (bosch) sind dieses jahr neu reingekommen.

ne erneuerung der trommelbremsen steht bei mir auch an aufgrund von unterschreitung des mindestmaßes der bremstrommeln, und nächstes frühjahr ist tüv.
habe zwei angebote, eins von bosch für was um die 240€ und eins von textar für ~ 180€. würde mich jetzt für textar entscheiden falls das was taugt.

und, werden die lager in die trommeln eingepresst oder mittels themperatur unterschied eingeschrumpft?
und wie sieht es mit dem achsstumpf aus, bin öffters am lager nachstellen hinten rechts, liegt es am lager oder ist der stumpf eingelaufen? kann man den messen? kann der überhaupt verschleißen?

gruß

falls ich jetzt ot bin bitte löschen

Zur Qualität der Hersteller kann ich leider keine Berichte abgeben. Habe aber schon des öfteren Lager in Trommeln eingeschlagen. Es handelt sich um 2 Kegelrollenlager, bei denen jeweils der Außenring in die Trommel eingepresst / eingeschlagen wird. Ich habe die Bremstrommel zuletzt immer im Backofen auf 200° erhitzt und die Lagerringe über Nacht in den Gefrierschrank gelegt. Dadurch sind die Lager zwar noch nie einfach so in den Lagersitz gefallen, aber das Einschlagen geht leichter und es verkantet nicht so schnell weil die benötigte Kraft deutlich geringer ist.
Zum Einschlagen brauchst du Druckstücke die geringfügig kleiner sind als die Lageraußenringe. Beim kleinen Lager kannste ne 1/2-Zoll Nuss nehmen, welche SW musst du ausprobieren. Beim großen Lager musst du dir irgendwas stabiles in passender größe suchen. Auf die Nuss kannste dann auch noch ne 1/2-Zoll-Verlängerung aufstecken auf die du dann mit nem Hammer schlägst. Damit ist die Gefahr zu verkanten deutlich geringer, da du nicht so außermittig schlagen kannst und eher siehst ob was schief ist.
Bei der ersten Montage der Trommeln dann die große Mutter am Achsstumpf unter permanentem Drehen des Rades ordentlich stramm anziehen und danach wieder lösen. Das machste am besten zu zweit. Erst dann darfst du wieder aufhören das Rad zu drehen. Das macht man damit sich die Lager einmal richtig setzen, sonst kannste nachher auf den ersten 1000km fünfmal nachstellen. Dann halt wie bekannt, die Mutter so anziehen, dass du die U-Scheibe noch aus dem Handgelenk heraus verschieben kannst.
Geringfügiges Lagerspiel ist dann bei montiertem Rad meist immernoch spürbar, aber vernünftige Tüvprüfer wissen das auch.

Der Achsstumpf selbst hat keinen Verschleiß, solange die Lager nicht gefressen haben und einer der Innenringe sich auf dem Achsstumpf mitgedreht hat. Das passiert aber eher selten.

danke, sehr umfassend beschrieben, damit kommt man, denke ich, klar.
also ganz so einfach wie mit lagerschalen aus aluguss wird es dann wohl nicht, hätte mich gefreut wenn ich die lagerschale in der trommel hätte aufheizen können und das tiefgefrohrene lager einfach reingleiten lassen.

"...Bei der ersten Montage der Trommeln dann die große Mutter am Achsstumpf unter permanentem Drehen des Rades ordentlich stramm anziehen und danach wieder lösen..."

werd ich machen, das ersetzt sozusagen das axiale "freischlagen" der lager, nor?

das spiel an den bremstrommeln vorhanden sein muss ist bekannt, nur wenn ich es eingestellt habe und paar hundert kilometer gefahren bin hat sich das spiel merklich vergrößert, also geht da wohl irgendwas flöten, denn sonnst hab ich eigentlich alles beachtet.

Zitat von vagant

danke, sehr umfassend beschrieben, damit kommt man, denke ich, klar.
also ganz so einfach wie mit lagerschalen aus aluguss wird es dann wohl nicht, hätte mich gefreut wenn ich die lagerschale in der trommel hätte aufheizen können und das tiefgefrohrene lager einfach reingleiten lassen.

"...Bei der ersten Montage der Trommeln dann die große Mutter am Achsstumpf unter permanentem Drehen des Rades ordentlich stramm anziehen und danach wieder lösen..."

werd ich machen, das ersetzt sozusagen das axiale "freischlagen" der lager, nor?

das spiel an den bremstrommeln vorhanden sein muss ist bekannt, nur wenn ich es eingestellt habe und paar hundert kilometer gefahren bin hat sich das spiel merklich vergrößert, also geht da wohl irgendwas flöten, denn sonnst hab ich eigentlich alles beachtet.

Alles anzeigen

Ja, richtig, darum geht es.

Und eben dieses erforderliche regelmäßige Nachstellen was du zur Zeit hast kannst du dir dadurch ersparen.
Das du jetzt aufmal immerwieder nachstellen musst, deutet wirklich auf irgendeinen Defekt hin. Solltest schleunigst die Lager tauschen bevor der Achsstumpf bei völligem Kollaps der Lager doch noch einen mitbekommt. Könnte mir vorstellen das ein Lagerkäfig vielleicht gebrochen ist und immer weiter nachgibt, daher das Spiel immer größer wird. Das wird dann irgendwann schlagartig total versagen.

Hi,

also viele Unterschiedliche Bremsbacken gibts bei VW/Audi nicht. Im Prinzip immer das gleiche System mit 180/200/230mm
Durchmesser. Zig millionenfach hergestellt. Und ich glaube nicht, dass die dir eine 180er geliefert haben. Das würde sofort
auffallen. Evtl. hast du welche für eine andere Marke bekommen oder die Bremsbacken haben Produktionsfehler.

Guck dir mal deine Keile genau an. Vllt. haben die Kerben drin, die das System blockieren. Überprüfe auch deinen Radbremszylinder
auf den richtigen Durchmesser. Nicht, dass da ein zu großer drin ist und der zu stark drückt. Sind deine Bremstrommeln noch ok oder
schon im Übermaß drin?

die fin hab ich garnicht beachtet, mal sehen ob die bremsbacken passen die ich hier liegen habe.

so, mission complete. funktioniert soweit alles bestens, zum glück.

die frage ist nun ob der bremskraftregler hinterachse nachgestellt werden muss? blockiert ja nun wieder alles bissel früher wie vorher, nicht das der ungewollt quer kommt wenn man mal fester in die eisen geht.
meiner meinung nach muss eigentlich nichts nachgestellt werden, aber ich bin mir eben nicht sicher.

kann da einer nen tipp geben?

gruß und dank

ach so, kann man den seilzug für die handbremse auch noch wo anders nachstellen? so zwischen durch mal am handbremshebel z.b. ? denn so kommt man ja äußerst bescheiden rann, will ich garnicht beim quattro machen, da würde ich noch mehr ausflippen wie ich es heute schon bin. ä gefriemel...

danke, dann ist gut, braucht ich also nichts weiter zu machen.