Mein 80er war mein erstes Auto. War zu einem Zeitpunkt wo ich eigtl. noch keins gebraucht hätte, da der Lappen noch in Arbeit war. Und ursprünglich wollte ich eigtl. gar keinen.
Nun stand bei Muttis Auto (grüner 99er Twingo mit fast einer halben Million km) der Tüv an und sie brauchte was zum fahren, während zwischenzeitlich ihr Spezl das Ding für den Tüv fertig macht (ich hätte ihn damals schon in die Presse geworfen, was 1 Monat nach dem Tüv ohnehin der Fall war).
Sie sagte dann zu mir, ich sollte mir doch gleich mein Anfängerauto kaufen. Das würde sie dann fahren, bis ihr Twingo wieder Tüv hat und ich bräuchte dann, wenn ich ein Auto brauche scho nicht mehr suchen.
Irgendwie war zu der Zeit eine blöde Lage am KFZ-Markt. Ebay, Ebay-Kleinanzeigen, mobile, autoscout - alles durchgesehen, aber irgendwo war das alles nix, was wirklich getaugt hätte, zumal auch etliches brauchbares ausgefiltert werden musste, weil meine Mutter auch ein halbwegs praktisches Auto mit Stauraum benötigt.
So fuhren wir eines Tages nach Feierabend noch bei dem Renault - Händler vorbei, bei dem sie schon besagten Twingo, zwei Twingos davor und nen Suzuki Swift gekauft hatte.
Die Erwartung war nicht groß, da dieses Autohaus eigtl. nur überwiegend teurere Fahrzeuge im Angebot hat und ich aber nicht mehr als 2.000€ auf der Seite hatte.
Doch vor Ort wurden wir sofort von einem jungen Kaufberater abgefangen. Das Gespräch verlief dann sinngemäß so:
Kaufberater (K): Wie kann ich Ihnen denn weiterhelfen?
Ich (I): Eigentlich sehe ich mich nur ein wenig um.
K: Was suchen Sie denn?
I: Naja, ein Auto halt.
K: Und was für eines? Was hätten sie sich denn da vorgestellt?
I: Nix bestimmtes. Ich brauch halt nen fahrbaren Untersatz mit Tüv in brauchbarem Zustand.
K: Was haben Sie sich denn preislich vorgestellt?
I: Sollte möglichst günstig sein.
K: Ja, wieviel darf es denn kosten?
I: Naja, so max. 1.500€
K: 1.500€... Da habe ich doch ein paar Autos im Angebot. Folgen Sie mir doch bitte.
Dann führte er uns fast 1x ums Autohaus rum, nach ganz hinten, hinter der Werkstatt. Da sah ich dann auch mal, wie die Autos dort angeordnet sind. Nach stieg das Alter und die Laufleistung der Fahrzeuge, dafür sanken die Preise, aber auch die Ansprüche, denen sie gerecht werden.
In der vorletzten Reihe (letzte Reihe waren Schlachter/Unfaller/Schrott) dann zeigte er mir ein paar Autos. "DER ist es!" konnte ich leider bei keinem der Wagen sagen.
In dem Budget (und etwas drüber, im Notfall wären auch noch 2.000€ machbar gewesen) hatte er folgende Autos anzubieten:
1.999€ - Seat Cordobra Diesel in schwarz
1.800€ - ´94er Renault Twingo 1 Phase 1 mit 0 (wirklich 0!) Ausstattung in gold
1.390€ - ´92er Audi 80 B4 2,0 90PS in zyclamrot (weinrot)
1.150€ - ´88er VW Golf 2 in weiß
700€ - total ranzlige Honda Civic Limo mit ganz wenig Tüv in hellblau und rostbraun
Der Cordobra fiel weg, weil ich keinen Diesel wollte und sich der mmn auch nicht lohnte. Der Twingo war mir für den Preis eindeutig zu dürftig, das Geld war der sicher nicht wert. Und der Civic war eindeutig zu abgerockt und Tüv ohnehin bald fällig. Der Golf (1. Rentnerhand, Nichtraucher, Zustand wie neu, 0 Rost, Scheckheft, grade mal etwas über 100tkm) hätte es mir schon angetan, aber die Kupplung war Rotz, die hat erst auf dem letzten bisschen Pedalweg angepackt. Sonst ein wirklich tolles Auto, schade drum, aber man braucht ja was zum fahren...
Blieb der B4, den ich eigtl. so gar nicht mochte. Angeschaut waren die Dinger dann mal. Wieder zu Hause dann die Diskussion. Ich mochte das Auto gar nicht und wollte wo anders nach nem fahrbaren Untersatz suchen. Die Diskussion führte aber zu nichts und es blieben sowieso nur noch wenige Tage, bis was neues am Hof stehen musste, also habe ich aufgegeben und gezwungenermaßen diesen komischen alten Audi genommen.
Aber einiges von euch wissen das ja schon.
Komisch, wie sich die Einstellung zu einem Auto so verändern kann, obwohl man damit so sehr in die Kacke gefasst hat.