1 Modellgeschichte Audi 80
Analog zum 1982 vorgestellten Audi 100 C3 fand das neue "Aero-Design" Anwendung, der Luftwiderstandsbeiwert konnte sogar noch weiter gesenkt werden, und zwar auf einen Cw-Wert von 0,29. Beim Audi 80 B3 wurden erstmals die verschiedenen Ausstattungsvarianten und deren Zusätze zur Modellbezeichnung abgeschafft. Die Modelle dieser Baureihe wurden mit dem Sicherheitssystem Procon-ten angeboten, das als Alternative zum Airbag gedacht und erstmals im Audi 80/90 für einen Aufpreis von ca. 1000 Mark erhältlich war. Der Audi 80 war mit Ausnahme der Dieselvarianten sowie des 1,6 Liter-Benzinmodells optional mit dem Allradantriebssystem quattro erhältlich. Von Seiten der Tester wurde der zerklüftete Kofferraum sowie das gelieferte "Notrad", (anstelle eines vollwertigen Ersatzrades) moniert. Ansonsten kam der Wagen bei den Käufern gut an, und erreichte in der Zulassungsstatistik auf Anhieb einen Spitzenplatz. Der Wagen war sehr sorgfältig verarbeitet und mit sparsamen Motoren ausgestattet. In einer hochwertigen Variante wurde er als Audi 90 mit Fünfzylindermotoren und dem Vierzylinder 1.6 TD angeboten.
Der Audi 80 B3 wurde zunächst ausschließlich als viertürige Limousine, ab 1988 aber auch als Sportcoupé unter dem Namen Audi Coupé B3 angeboten. Im Jahre 1990 wurde das Audi S2-Coupé mit 220 PS-Fünfzylinder-Turbomotor vorgestellt. Das S2-Coupé wurde mit einer überarbeiteten Fahrzeugfront ausgerüstet, die nach der Modellpflege in leicht abgewandelter Form auch bei der Limousine des Audi 80 (B4) Verwendung fand. Ebenfalls 1991 wurde das Audi Cabriolet auf Basis des Audi 80 B3 vorgestellt. Die Karosseriedetails entsprachen denen des Audi80 B4.
Die letzten Fahrzeuge des Audi 80 B3 wurden Ende 1991 produziert. Nach einer umfangreichen Modellpflegemaßnahme wurde er überarbeitet und im Jahre 1991 durch die Modellreihe Audi 80 B4 ersetzt. Das Cabriolet und das Coupé wurden noch bis 2000 bzw. 1996 produziert.
2 Motorvarianten Audi 80
3 Modellgeschichte Audi 90
Im Mai 1987 erschien der Audi 90 B3. Er unterscheidet sich durch eine geänderte Frontpartie, in Wagenfarbe lackierte Stoßfänger und Außenspiegel, in die vorderen Stoßfänger integrierte Blinkerleuchten, verchromte Zierleisten an den Stoßfängern, sowie durch geänderte Front- und Heckleuchten vom Audi 80 B3/Typ 89. Auch hier wurden im Vergleich zum Audi 80 leistungsstärkere Motoren sowie eine hochwertigere Innenausstattung eingesetzt. Zusätzlich wurde die Liste der Sonderausstattungen erweitert. Diese Baureihe hatte eine vollverzinkte Karosserie.
Es wurden Fünfzylinder Benzinmotoren mit 2,0 und 2,3 Liter Hubraum, sowie ein 1,6 Liter Vierzylinder Turbodieselmotor angeboten.
Ab Februar 1988 gab es bei Audi den ersten Vierventilmotor in Großserie im „Audi 90 Quattro 20V“ mit 1994 cm³ Hubraum und einer Leistung von 118 kW (160 PS) mit ungeregeltem Katalysator (Motorkennbuchstaben: NM), sowie als „2.3 20V“ mit 2309 cm³ und 125 kW (170 PS) mit Katalysator (MKB: 7A). Der Fünfzylindermotor mit 2,3 Litern Hubraum und 100 kW (136 PS; ab 1990 dann mit 98 kW/133 PS) ist das populärste Audi-90-Triebwerk. Die Modelle 2.0 20V, 2.3E und 2.3 20V gab es mit dem Allradantrieb quattro.
Den 2.3E gab es anfangs mit Dreistufen-Automatik, ab 1990 wurde die Modelle mit 2.3E und 2.3 20V mit Vierstufen-Automatik angeboten.
4 Motorvarianten Audi 90
5 Allgemeines
Es wird immer wieder behauptet, die Bezeichnung B3 sei offiziell nie
von Audi verwendet worden. Das ist nicht korrekt. Der Begriff ist sowohl
während der Entwicklung dieses Typs als auch in der historischen
Rückschau von Audi verwendet worden. Eindeutige (zeitgenössische) Belege
finden sich in der Publikation von Othmar Wickenheiser. Audi Design -
Automobildesign von 1965 bis zur Gegenwart; Hrsg. Edition Audi Tradition
2005